SWG Kunstlexikon
ZERO
Bahnbrechende Kunstströmung Ende der 50er Jahre in Deutschland. 1957 gründeten Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf die gleichnamige Künstlergruppe; 1960 schloss sich Günther Uecker der Gruppe an. Diese Künstler waren zur Zeit der Gründung vor allem von Lucio Fontana, Piero Manzoni und Yves Klein sowie von konstruktivistisch-kinetischen Experimenten aus dem Umkreis des Bauhauses und den bewegten Skulpturen von Jean Tinguely beeinflusst. Der Titel Zero (Null, Nullpunkt beim Countdown vor einem Raketenstart, Nichts) war in programmatischer Absicht gewählt und sollte vieldeutig für einen Zustand zwischen Ruhe und Meditation sowie Aufbruch und Neubeginn stehen, für eine „Zone des Schweigens“, für Leere, Purismus und Reduktion auf das Elementare, für Konzentration und Absichtslosigkeit im Sinne des Zen.
Im Gegenzug zum seinerzeit die Kunstszene beherrschenden Tachismus suchten die Zero-Künstler eine neue Einfachheit und Klarheit und wandten sich der Monochromie und seriellen Strukturen zu. Ihr zentraler Ansatz war die Thematisierung des Zusammenspiels von Struktur, Farbe, Licht und teilweise auch von Bewegung, Uecker schuf in diesem Sinne vor allem weiße Nagelreliefs, Piene Reliefbilder mit rasterartigen Perforationen sowie Lichtballette und Mack z. B. Lichtstelen und Formen aus Aluminium oder Plexiglas.
In den Manifesten der Zero-Gruppe wurde weniger ein neuer verbindlicher Stil festgelegt, als vielmehr eine idealistische Geisteshaltung proklamiert und Utopien und Visionen formuliert, die auf eine neu zu schaffende Harmonie von Mensch, Technik und Natur abzielten. Die Gruppe gab ferner einige Nummern der Zeitschrift Zero mit Beiträgen von Künstlern heraus. Zero bestritt zahlreiche Ausstellungen, denen sich oft gleichgesinnte Künstler anschlossen. 1962 entstand im Zusammenhang mit einer Aktion auf den Rheinwiesen der Film 0 w 0 = Kunst. Auf der documenta III in Kassel zeigten die Zero-Künstler 1964 ein Gemeinschaftsprojekt unter dem Titel Hommage à Fontana, das aus großen rotierenden Reliefs, so genannten Lichtmühlen, bestand.
1966 löste sich die Gruppe Zero auf, und die Künstler verfolgten ihre individuellen Ansätze weiter. Zero hatte weit reichende Einflüsse auf die Kunst der sechziger und siebziger Jahre und zählt heute zu den bedeutendsten Kunstströmungen der internationalen Kunstgeschichte nach dem 2. Weltkrieg.
ZERO
Bahnbrechende Kunstströmung Ende der 50er Jahre in Deutschland. 1957 gründeten Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf die gleichnamige Künstlergruppe; 1960 schloss sich Günther Uecker der Gruppe an. Diese Künstler waren zur Zeit der Gründung vor allem von Lucio Fontana, Piero Manzoni und Yves Klein sowie von konstruktivistisch-kinetischen Experimenten aus dem Umkreis des Bauhauses und den bewegten Skulpturen von Jean Tinguely beeinflusst. Der Titel Zero (Null, Nullpunkt beim Countdown vor einem Raketenstart, Nichts) war in programmatischer Absicht gewählt und sollte vieldeutig für einen Zustand zwischen Ruhe und Meditation sowie Aufbruch und Neubeginn stehen, für eine „Zone des Schweigens“, für Leere, Purismus und Reduktion auf das Elementare, für Konzentration und Absichtslosigkeit im Sinne des Zen.
Im Gegenzug zum seinerzeit die Kunstszene beherrschenden Tachismus suchten die Zero-Künstler eine neue Einfachheit und Klarheit und wandten sich der Monochromie und seriellen Strukturen zu. Ihr zentraler Ansatz war die Thematisierung des Zusammenspiels von Struktur, Farbe, Licht und teilweise auch von Bewegung, Uecker schuf in diesem Sinne vor allem weiße Nagelreliefs, Piene Reliefbilder mit rasterartigen Perforationen sowie Lichtballette und Mack z. B. Lichtstelen und Formen aus Aluminium oder Plexiglas.
In den Manifesten der Zero-Gruppe wurde weniger ein neuer verbindlicher Stil festgelegt, als vielmehr eine idealistische Geisteshaltung proklamiert und Utopien und Visionen formuliert, die auf eine neu zu schaffende Harmonie von Mensch, Technik und Natur abzielten. Die Gruppe gab ferner einige Nummern der Zeitschrift Zero mit Beiträgen von Künstlern heraus. Zero bestritt zahlreiche Ausstellungen, denen sich oft gleichgesinnte Künstler anschlossen. 1962 entstand im Zusammenhang mit einer Aktion auf den Rheinwiesen der Film 0 w 0 = Kunst. Auf der documenta III in Kassel zeigten die Zero-Künstler 1964 ein Gemeinschaftsprojekt unter dem Titel Hommage à Fontana, das aus großen rotierenden Reliefs, so genannten Lichtmühlen, bestand.
1966 löste sich die Gruppe Zero auf, und die Künstler verfolgten ihre individuellen Ansätze weiter. Zero hatte weit reichende Einflüsse auf die Kunst der sechziger und siebziger Jahre und zählt heute zu den bedeutendsten Kunstströmungen der internationalen Kunstgeschichte nach dem 2. Weltkrieg.
ZERO
Bahnbrechende Kunstströmung Ende der 50er Jahre in Deutschland. 1957 gründeten Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf die gleichnamige Künstlergruppe; 1960 schloss sich Günther Uecker der Gruppe an. Diese Künstler waren zur Zeit der Gründung vor allem von Lucio Fontana, Piero Manzoni und Yves Klein sowie von konstruktivistisch-kinetischen Experimenten aus dem Umkreis des Bauhauses und den bewegten Skulpturen von Jean Tinguely beeinflusst. Der Titel Zero (Null, Nullpunkt beim Countdown vor einem Raketenstart, Nichts) war in programmatischer Absicht gewählt und sollte vieldeutig für einen Zustand zwischen Ruhe und Meditation sowie Aufbruch und Neubeginn stehen, für eine „Zone des Schweigens“, für Leere, Purismus und Reduktion auf das Elementare, für Konzentration und Absichtslosigkeit im Sinne des Zen.
Im Gegenzug zum seinerzeit die Kunstszene beherrschenden Tachismus suchten die Zero-Künstler eine neue Einfachheit und Klarheit und wandten sich der Monochromie und seriellen Strukturen zu. Ihr zentraler Ansatz war die Thematisierung des Zusammenspiels von Struktur, Farbe, Licht und teilweise auch von Bewegung, Uecker schuf in diesem Sinne vor allem weiße Nagelreliefs, Piene Reliefbilder mit rasterartigen Perforationen sowie Lichtballette und Mack z. B. Lichtstelen und Formen aus Aluminium oder Plexiglas.
In den Manifesten der Zero-Gruppe wurde weniger ein neuer verbindlicher Stil festgelegt, als vielmehr eine idealistische Geisteshaltung proklamiert und Utopien und Visionen formuliert, die auf eine neu zu schaffende Harmonie von Mensch, Technik und Natur abzielten. Die Gruppe gab ferner einige Nummern der Zeitschrift Zero mit Beiträgen von Künstlern heraus. Zero bestritt zahlreiche Ausstellungen, denen sich oft gleichgesinnte Künstler anschlossen. 1962 entstand im Zusammenhang mit einer Aktion auf den Rheinwiesen der Film 0 w 0 = Kunst. Auf der documenta III in Kassel zeigten die Zero-Künstler 1964 ein Gemeinschaftsprojekt unter dem Titel Hommage à Fontana, das aus großen rotierenden Reliefs, so genannten Lichtmühlen, bestand.
1966 löste sich die Gruppe Zero auf, und die Künstler verfolgten ihre individuellen Ansätze weiter. Zero hatte weit reichende Einflüsse auf die Kunst der sechziger und siebziger Jahre und zählt heute zu den bedeutendsten Kunstströmungen der internationalen Kunstgeschichte nach dem 2. Weltkrieg.