Standorte













Rückblick
#PAARWEISE I
MARTIN BRUNO SCHMID & DANIEL SIGLOCH
Wir freuen uns Ihnen in unserer neuen Ausstellung „#PAARWEISE I“ in Schwäbisch Hall neue und herausragende Werke der Ateliernachbarn und Freunde Martin Bruno Schmid und Daniel Sigloch präsentieren zu dürfen. Die neue Ausstellungreihe #PAARWEISE zeigt an allen drei Standorten der Galerie (Augsburg| Schwäbisch Hall | Niederalfingen) über das Jahr verteilt Werke von Künstlerpaaren oder wie in diesem Fall Bohrzeichnungen und Fotoprints von den Ateliernachbarn Martin Bruno Schmid und Daniel Sigloch. Diese treten einander gegenübergestellt innerhalb des Ausstellungsraums mit verschiedenen Ansätzen und Techniken in einen künstlerischen Dialog. Hierbei rücken Themen wie Nähe, Austausch, Kommunikation und Zusammenhalt in den Vordergrund.
Für den Künstler Martin Bruno Schmid nimmt Kunst am Bau neben der täglichen Atelierarbeit einen wichtigen Platz in seinem Schaffen ein. Mit seinen minimalistischen und gleichzeitig äußerst radikalen Eingriffen in Gebäude thematisiert Schmid das Bauwerk selbst. Dabei geht er oft an die Grenzen des Tragbaren und macht sichtbar, was wir für selbstverständlich, nebensächlich oder belanglos halten. Sehr ähnlich ist sein Vorgehen im kleineren Format. Er arbeitet mit Bohrmaschine, Säge und Schleifpapier an der Schnittstelle von Kunst und Architektur. Material wie etwa Papier wird hierbei von ihm zerlegt, zerrissen, durchbohrt und geschliffen: Es entstehen sowohl ästhetische als auch nahezu poetische Muster aus Punkten, welche neugierig machen und das Interesse an dem unbekannten Dahinter wecken. Das radikale Auseinandersetzen mit den technischen Materialien Rigips, Wandfarbe, Bleistift, Spachtelmasse, Papier und sogar Klebstoff bestimmen sein Werk. Zum einen erforscht er diese, denn das Bohren kann metaphorisch als ein Suchen beziehungsweise Untersuchen gesehen werden, zum anderen wird der Untergrund erst durch den destruktiven Akt für die Betrachter*innen freigelegt und sichtbar gemacht. Durch abertausende von Bohrungen mit der Bleistiftspitze entstehen äußerst feine, instabile Strukturen, somit befinden sich seine „Bohrzeichnungen“ im vagen Zustand des Verfalls. Trotz der groben Einwirkung auf das Material haben seine hauchzarten, nahezu schwebenden Arbeiten etwas verspieltes, geheimnisvolles und beruhigendes.
Sein Ateliernachbar Daniel Sigloch kreiert mithilfe von Fotografien und digitalen Bildbearbeitungsprogrammen neue Welten, geheimnisvolle Porträts und sogar neue Bauwerke. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Ebenen und Unter- beziehungsweise Hintergründen besitzen seine Werke eine unglaubliche Dynamik sowie Tiefe und Detailreichtum. Die Grundlagen seiner Werke bilden unter anderem verschiedene Computerspielreihen wie „Tomb Raider“, „Elder Scroll“ und „Fall Out 3“. Daniel Sigloch bearbeitet Screenshots der virtuellen und mystischen Landschaften und der Computerspielhelden digital weiter und erschafft so neue Handlungsorte für die Bildbetrachter*innen und Porträts von Helden, die keine eindeutigen Erkennungsmerkmale mehr haben, sozusagen anonym sind. Assoziationskraft und Fantasie sind unabdingbare Elemente der Analyse seiner Werke. Neben Landschaften und Porträts setzt er sich mit Fotografien von Kirchen auseinander. Die Chiesa Diruta dei SS. Luca e Giuliano in Grottole/Süditalien ist eine davon. Im 15. Jahrhundert wurde mit dem Bau der Kirche begonnen, doch durch viele schicksalhafte Ereignisse nie fertig gestellt. Der Stadt Grottole blieben somit der Einfluss und Ruhm verwehrt, die Städten mit ähnlichen, aber fertig gestellten Bauwerken zuteilwurden. Der Künstler verleiht der Kirche durch seine Werkreihe eine zumindest zweidimensionale Fertigstellung. In bestimmten Abständen fotografierte er vor Ort die Kathedrale und kombinierte die Fotografien und die dort abgebildeten architektonischen Elemente anschließend am Computer gemäß des Zeitpunktes ihrer Aufnahme neu. Wie bei einer klassischen Lasurmalerei entsteht nach einer gewissen Zeit eine Art Grundierung, aus der sich das fertige Bild nach und nach entwickelt. Es entstehen geheimnisvolle und mystische Bildwelten, die mit der menschlichen Erinnerung spielen.
Eröffnung: 20. Februar 2022, 12-18 Uhr
Laufzeit: 20. Februar – 17. April 2022
Adresse
Galerie Cyprian Brenner Schwäbisch Hall
Lange Straße 32
74523 Schwäbisch Hall
Öffnungszeiten:
Freitag bis Sonntag 12 – 18 Uhr
Termine gerne auch nach telefonischer Vereinbarung
Telefon: +49 (0)176 84173867
















AKtuelle Ausstellung
BITTERSWEET
MONA BROSCHÁR, MIRIAM LENK & JUDITH GRASSL
Die Ausstellung „BITTERSWEET“ zeigt am Standort Niederalfingen beeindruckende Werke der drei jungen und herausragenden Künstlerinnen Mona Broschár, Judith Grassl und Miriam Lenk. Im Vordergrund der Ausstellung steht deren künstlerische Auseinandersetzung mit Themen wie Weiblichkeit, Körperlichkeit, Begierde aber auch mit der Vergänglichkeit.
Heitere Farben und vergnügliche Motive wie üppige Desserts oder große Kuchenstücke besiedeln die Bildwelt von Mona Broschár. Sie tadelt die Betrachter nicht, sie gestattet ihnen die süßen Freuden des Lebens, die sie offensichtlich auch selbst genießt. Ironisch verleiht sie den kleinen und vermeintlich banalen Dingen des Alltags Bedeutung, gleichzeitig wird die Triebhaftigkeit der menschlichen Gelüste, zum Beispiel durch einen Berg geschlagener Sahne, gleichermaßen subtil wie pointiert vor Augen geführt.
Judith Grassls menschenleere Bildräume sind dagegen eine Sammlung an minimalistischen, aber sehr präsenten Bildelementen und Formen, die von ihr durch unterschiedlichste Malweisen extrahiert und durch die Collage Technik als Vorstudie zu Stillleben-Malereien miteinander verbunden werden. Die Werke sind Ergebnisse ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit Wirklichkeitsebenen und Vergänglichkeit. Ihr besonderer Umgang mit der Zeitlichkeit, der mit dem ersten Schnitt für das Papiermodell seinen Anfang nimmt, macht ihre Arbeiten unverkennbar. Phänomene, Symbole und Elemente, welche im universellen oder auch im kollektiv-kulturellen Gedächtnis fest verhaftet sind, werden von ihr fragmentiert, in imaginäre, vielschichtige Räume eingebaut und schlussendlich zu subjektiven Bildwelten transformiert.
Miriam Lenks Göttinnen, Frauen- und Säulenfiguren bilden ein wichtiges Gegengewicht zur gezeigten Malerei. Sie stehen für eine pantheistische, sinnenfrohe Gegenkultur nach dem Kampf der Geschlechter: post-patriarchisch und post-feministisch. Die weibliche Sexualität muss nicht mehr verweigert werden, sie wird im Idealfall zweckfrei genossen und gefeiert! Der Künstlerin geht es in ihrer Arbeit darum, das weibliche Körpergefühl zu stärken und Frauen zu ermutigen, sich selbst anzunehmen. Ihre Arbeiten sind ein visueller Urlaub von dem, was uns beigebracht wurde und was die Gesellschaft als perfekt und schön definiert.
Eröffnung: 27. März 2022, 12 – 18 Uhr, Die Künstlerinnen sind anwesend!
Laufzeit: 27. März – 22. Mai 2022
COMING UP
Eröffnung: 29. Mai 2022, 11 – 17 Uhr, der Künstler ist anwesend!
Am Eröffnungstag findet jeweils um 11:30, 13:30 und 15:30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung statt!
Laufzeit: 29. Mai – 26. Juni 2022
Adresse
Galerie Cyprian Brenner + SÜDWESTGALERIE
Auweg 6
73460 Hüttlingen-Niederalfingen
Öffnungszeiten:
Freitag bis Sonntag 12-18 Uhr
Termine gerne auch nach telefonischer Vereinbarung!
Telefon: +49 (0)176 84173867
















Aktuelle Ausstellung
RISKANTE GRENZGÄNGE
Die Ausstellung „RISKANTE GRENZGÄNGE“ zeigt am Standort Augsburg beeindruckende Werke des Bildhauers Armin Göhringer. Seit mehr als 30 Jahren erarbeitet der Holzbildhauer mit Kettensäge, Brenner und Farbe abstrakte Holzskulpturen aus Platanen, Pappeln oder auch heimischen Harthölzern, die Erstaunen hervorrufen und zum Nachdenken anregen.
In ihnen spiegeln sich sowohl der Charakter des Künstlers als auch die Eigenarten des Materials wider: Regung, Kraft, Ruhe sind die vom Holz evozierten Empfindungen. Die vermeintlich leichten, aus Holzstämmen gesägten Kuben, Blöcke, Quader, Stangen und Gitter entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als ein genau durchdachtes Konstrukt der Gewichtsverteilung. Die Schwerkraft wird optisch durch ausgehöhlte und entkernte Holzteile außer Kraft gesetzt. Es entstehen Leerräume in der Skulptur, die Licht als bildnerisches Element mit in die Arbeit einfließen lassen und dadurch Spannung und Tiefe erzeugen. Hervorgehoben werden die leeren, hellen Lichträume durch die farbige, meist schwarze Fassung des Holzes. Die Farbe Schwarz absorbiert das Licht und zwingt es so gewissermaßen durch die Skulpturen hindurch. Zudem unterstreicht sie die rauen Oberflächen der Werke, die durch die Bearbeitung entstanden sind. Die Holzstücke weisen Einkerbungen, Schnitte und abgesplitterte Partien auf, die vom Künstler nur in geringem Maße korrigiert werden, sodass der eigentliche Charakter des Materials und die Prozesshaftigkeit seiner Arbeit bewusst erhalten bleiben.
Holz ist der Rohstoff für Papier und so ist es nicht verwunderlich, dass es bei Armin Göhringer seit vielen Jahren Verwendung findet und er mit seinen Papierarbeiten die existenzielle Symbolkraft des organischen Materials unterstreicht. Angefeuchtetes, grobfaseriges Büttenpapier wird auf Skulpturenteile gepresst. Getrocknet wird das Papier entweder am Holz belassen oder wieder abgenommen und entwickelt sich zu einem eigenständigen Objekt, welches ganz ähnliche, mit der Holzarbeit vergleichbare Eindrücke hinterlässt. Lederartig und mit einer warmen, bräunlichen Farbigkeit erinnern diese an Hautoberflächen. Die „geprägten“ Strukturen, Dellen und Einkerbungen sind auch hier formale Mittel, um die Verletzbarkeit aller natürlichen Dinge auszudrücken. Sowohl die Papier- als auch die Holzarbeiten wirken warm und vertraut, stehen aber zugleich für Schmerz und Endlichkeit. Diese Polarität ist gewollt und wird unmittelbar von dem Material Holz vorgegeben.
Armin Göhringers Arbeiten sind, wie er selbst, mehrschichtige und spannungsreiche Kunstwerke. Zum einen erinnern die Skulpturen und deren linearen Formen an Zeichnungen im Raum, zum anderen lassen sich Menschen, Köpfe oder gar soziale Gebilde erkennen. Die Kombination aus fragilen und blockhaften Formen zeigt auf, dass von Natur aus nichts im Gleichgewicht ist, sondern sich die Dinge und deren Entwicklung gegenseitig bedingen. Das lässt sich auch auf unsere wertvolle Natur und Umwelt sowie auf unsere Gesellschaft übertragen. Seine Skulpturen sind somit ein Sinnbild prinzipieller Lebens- und Daseinsformen.
Eröffnung: 14. Mai 2022, 12 – 18 Uhr, Der Künstler ist anwesend!
Laufzeit: 14. Mai bis 30. Juli 2022
ADRESSE
Galerie Cyprian Brenner
Ecke Galerie
Elias-Holl-Platz 6
86150 Augsburg
>> ANFAHRT (GOOGLE MAPS)
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag 12 – 18 Uhr
(Öffnungszeiten an Feiertagen unter Vorbehalt)
Termine gerne auch nach telefonischer Vereinbarung!
Telefon: 0821/24404653 & +49 (0)176 84173867