SWG Kunstlexikon
Fernand Léger
KUNSTWERKE Fernand Léger
Fernand Leger | Le Ballet Mecanique 1924 | Youtube
Fernand Leger | scheveningen Circusplein | Kunstwerk „La Grande Fleur qui Marche“ | (1952) | The Hague/The Netherlands | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv | der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es als gemeinfrei. Dies gilt weltweit.
VIDEO/FILM Fernand Léger
Christie’s | ‚Changing the Way We Look at Art‘ | Fernand Léger’s ‚Contraste de formes‘ |This groundbreaking painting of the early 20th century marks a departure from the purely figurative and the advance towards abstract art | YouTube
France 3 Normandie | Fernand Léger, peintre cubiste | YouTube
The Museum of Modern Art | 1913 | „Contrast of Forms“ by Fernand Léger | YouTube
BIOGRAFIE Fernand Léger
GEBURTSJAHR | 1881 | GEBURTSORT | Argentan | TODESJAHR | 1955 | STERBEORT | Gif-sur-Yvette
AUSBILDUNG
1897–1899 Architekturlehre in Caen | um 1900 ging er nach Paris | Militärdienst 1902–1903 | 1903-1904 Kurse an der École des Arts Décoratifs und der Académie Julian in Paris | arbeitete daneben weiter in einem Architektur-Büro und als Retuscheur von Fotografien | 1908 eröffnete er ein Atelier in der Pariser Künstlerkolonie „La Ruche“ zusammen mit Henri Laurens, Marc Chagall, Guillaume Apollinaire etc. | Kriegseinsatz 1914–1917 | 1924 Experimentalfilm „Le ballet mécanique“ | im 2. Weltkrieg lebte er in den USA | 1945 Rückkehr nach Paris
LEHRTÄTIGKEIT
Schüler:
Haşmet Akal
Olle Bærtling
Erwin Bechtold
Louise Bourgeois
Heinrich Hußmann
Walter Klose
Hanns Pastor
Kazimierz Ostrowski
MITGLIEDSCHAFTEN
Puteaux-Gruppe
AUSZEICHNUNGEN
1955 Malerpreis der Biennale von São Paulo
SAMMLUNGEN
Musée national Fernand Léger
Fondation Beyeler
AUSSTELLUNGEN Fernand Léger
EINZELAUSSTELLUNGEN
Galerie Kahnweiler
GRUPPENAUSSTELLUNGEN
postum:
1955 documenta I
1959 documenta II
1964 documenta III
WERKBESCHREIBUNG Fernand Léger
SCHWERPUNKTE / MEDIEN
Maler, Bildhauer, Grafiker, Keramiker und Filmregisseur
STIL
Nach impressionistischen Anfängen | schloss er sich der locker organisierten sogenannten Puteaux-Gruppe an, die ideell im Umfeld des Kubismus anzusiedeln ist | Einflüsse von Picasso und Georges Braque | „période mécanique“ (mechanische Periode), inspiriert durch die Kriegsmaschinerie | Ab den 1920er Jahren integrierte er zunehmend figurative Elemente in seine Gemälde
THEMEN/MOTIVE/WERKE
1909/10 Nackte im Wald (Nus dans la forêt), Musée National d’Art Moderne im Centre Georges Pompidou, Paris
1911 Die Hochzeit (la noce), Musée du Luxembourg
1912 Frau in Blau, Öffentliche Kunstsammlung, Basel
1912/13 Dorflandschaft, Österreichische Galerie Belvedere, Wien, Öl auf Leinwand, 91 × 81 cm
1913 Gegensätzliche Formen (Contraste de formes), Musée National d’Art Moderne
1921 Die drei Frauen und das Stilleben, Fondation Beyeler, Basel, Öl auf Leinwand, 60 × 91,5 cm
1924 Ballet mécanique
1929 Tänzerin, Hilti Art Foundation, Schaan, Öl auf Leinwand, 92 × 73 cm
1930 Mona Lisa mit Schlüsseln (La Joconde aux clefs)
1932 Apfelbaumwurzel, Graphische Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, Gouache
1953 Jongleur und zwei Trapezkünstler (Le Jongleur et les deux trapézistes), Privatbesitz
1954 Glasfenster in der Kirche von Courfaivre[3]
er war für die Dekoration des UNO-Gebäudes in New York aktiv | für die Kirchen von Passy (Département Haute-Savoie) und Audincourt (Département Doubs) fertigte er Mosaiken und Glasfenster
DEFINITION | BESCHREIBUNG | MERKMALE
Galerie Kahnweiler aus, benannt nach Daniel-Henry Kahnweiler, einem Kunsthändler, der Fernand Léger persönlich „entdeckte“ (1910) und auch in nicht geringem Maße zur Bekanntwerdung und Akzeptanz des Kubismus selbst (als Kunstrichtung) durch verschiedene Ausstellungen beitrug | sein Spätwerk inspirierte die Szene des Pop Arts, unter anderem Roy Lichtenstein
STICHWORTE Fernand Léger
Kubismus | Impressionismus | Maler | Bildhauer | Grafiker | Regisseur | Keramik | Biennale | Pop Art | Erster Weltkrieg | Zweiter Weltkrieg | USA | Paris | Puteaux-Gruppe | Künstler | Kahnweiler | Maschinen | Ballett | Film | Picasso | abstrakt | geometrisch | Moderne | UNO | Mosaik | Glasfenster | Sakralkunst | Profan | Krieg | documenta | Fondation Beyeler | Architekt | Fotoretuscheur
ZITATE Fernand Léger
„Sie müssen selbst fühlen, dass für Vieles und Wesentliches, was wir heut zu sagen und auszudrücken haben, dieses Medium der Schönheit, der seelischen Indifferenz sich nicht mehr eignet. Natürlich muss eine neue Art des malerischen Ausdruck gefunden werden, und darum, glaube ich, habe ich mich bemüht.“ | aus einem Brief an Gerhard Marcks
„Die Kunst ist subjektiv. Darüber sind wir uns einig. Aber von einer kontrollierten Subjektivität, die sich auf einen »objektiven« Rohstoff stützt. Dies wenigstens ist meine unerschütterliche Überzeugung.“
„Das aktuelle Bild, das aktuelle Kunstwerk – schwer. Das rollende plastische Leben steigt so schnell, daß wir überflutet werden – wir müssen ns auf eine Ebene der Schönheit retten – Vorbei das Weiche, Vage, der Traum, die langen Haare, das Kleinzeug, Mandolinen, Gitarren und Gondeln, alles verschwunden – das neue, objektivierte und realistische Leben entsteht.“
„Für ‚La Grande Parade‘ habe ich zwei Jahre gebraucht. Meine Vorbereitungen sind aufwendig. Ich arbeite extrem langsam. Ich kann nicht improvisieren. Je länger ich mich beobachte, desto klarer wird mir, daß ich in meiner Arbeitsweise sehr klassisch bin. Ich bereite mich lange vor. Zuerst mache ich eine Unmenge Skizzen. Danach arbeite ich weiter mit Gouache, bevor ich mich der Leinwand zuwende. Doch wenn ich damit beginne, bin ich mir zu achtzig Prozent sicher. Ich weiß, wo es langgeht.“
„Ohne die gegenwärtige Entwicklung mit den wissenschaftlichen Entdeckungen zur Zeit jener Revolution vergleichen zu wollen, die sich am Ende des Mittelalters durch Gutenbergs Erfindung im Bereich der Ausdrucksmittel der Menschheit vollzog, möchte ich doch darauf aufmerksam machen, dass die modernen mechanischen Verfahren – die Farbphotographie, der Cinematograph, die Fülle mehr oder weniger populärer Romane, die Verbreitung des Theaters – die Ausführung eines visuellen, sentimentalen, beschreibenden und allgemein verständlichen Sujets durch die bildende Kunst wirksam ersetzen und künftig überflüssig machen.“ (1913)
„Ich frage mich wirklich: – worauf wollen alle jene mehr oder weniger historischen oder dramatischen Bilder in den französischen ,Salons‘ angesichts des ersten Bildschirms des Kinos noch Anspruch erheben?“ (1913)
„Die Photographie erfordert weniger Sitzungen als das Porträt, gibt die Ähnlichkeit getreuer wieder und kostet weniger. Der Porträtmaler stirbt aus, die Genre- und Historienmaler werden nicht ihren schönen Tod sterben, sondern von ihrer Epoche getötet werden.“ (1913)
„Die Spezialisierung ist das Moderne. Die Malkunst, ebenso wie alle anderen Ausdrucksweisen des menschlichen Geistes, muss sich diesem Gesetz unterwerfen. Diese Spezialisierung ist logisch. Indem sie jedem die Beschränkung auf sein eigentliches Ziel auferlegt, erlaubt sie ein Verdichten der Ergebnisse. Dadurch gewinnt die Malkunst an Realismus. Das moderne Konzept liegt folglich nicht in einer vorübergehenden Abstraktion, die nur für einige Eingeweihte taugt, es liegt im Gesamtausdruck einer neuen Generation, deren Bedürfnissen es sich fügt und auf deren Bestrebungen es antwortet.“ (1913)
TEXT / BIBLIOGRAPHIE Fernand Léger
Literatur von und über Fernand Léger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Werke von und über Fernand Léger in der Deutschen Digitalen Bibliothek
LINKS Fernand Léger
Fernand Léger
KUNSTWERKE Fernand Léger
Fernand Leger | Le Ballet Mecanique 1924 | Youtube
Fernand Leger | scheveningen Circusplein | Kunstwerk „La Grande Fleur qui Marche“ | (1952) | The Hague/The Netherlands | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv | der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es als gemeinfrei. Dies gilt weltweit.
VIDEO/FILM Fernand Léger
Christie’s | ‚Changing the Way We Look at Art‘ | Fernand Léger’s ‚Contraste de formes‘ |This groundbreaking painting of the early 20th century marks a departure from the purely figurative and the advance towards abstract art | YouTube
France 3 Normandie | Fernand Léger, peintre cubiste | YouTube
The Museum of Modern Art | 1913 | „Contrast of Forms“ by Fernand Léger | YouTube
BIOGRAFIE Fernand Léger
GEBURTSJAHR | 1881 | GEBURTSORT | Argentan | TODESJAHR | 1955 | STERBEORT | Gif-sur-Yvette
AUSBILDUNG
1897–1899 Architekturlehre in Caen | um 1900 ging er nach Paris | Militärdienst 1902–1903 | 1903-1904 Kurse an der École des Arts Décoratifs und der Académie Julian in Paris | arbeitete daneben weiter in einem Architektur-Büro und als Retuscheur von Fotografien | 1908 eröffnete er ein Atelier in der Pariser Künstlerkolonie „La Ruche“ zusammen mit Henri Laurens, Marc Chagall, Guillaume Apollinaire etc. | Kriegseinsatz 1914–1917 | 1924 Experimentalfilm „Le ballet mécanique“ | im 2. Weltkrieg lebte er in den USA | 1945 Rückkehr nach Paris
LEHRTÄTIGKEIT
Schüler:
Haşmet Akal
Olle Bærtling
Erwin Bechtold
Louise Bourgeois
Heinrich Hußmann
Walter Klose
Hanns Pastor
Kazimierz Ostrowski
MITGLIEDSCHAFTEN
Puteaux-Gruppe
AUSZEICHNUNGEN
1955 Malerpreis der Biennale von São Paulo
SAMMLUNGEN
Musée national Fernand Léger
Fondation Beyeler
AUSSTELLUNGEN Fernand Léger
EINZELAUSSTELLUNGEN
Galerie Kahnweiler
GRUPPENAUSSTELLUNGEN
postum:
1955 documenta I
1959 documenta II
1964 documenta III
WERKBESCHREIBUNG Fernand Léger
SCHWERPUNKTE / MEDIEN
Maler, Bildhauer, Grafiker, Keramiker und Filmregisseur
STIL
Nach impressionistischen Anfängen | schloss er sich der locker organisierten sogenannten Puteaux-Gruppe an, die ideell im Umfeld des Kubismus anzusiedeln ist | Einflüsse von Picasso und Georges Braque | „période mécanique“ (mechanische Periode), inspiriert durch die Kriegsmaschinerie | Ab den 1920er Jahren integrierte er zunehmend figurative Elemente in seine Gemälde
THEMEN/MOTIVE/WERKE
1909/10 Nackte im Wald (Nus dans la forêt), Musée National d’Art Moderne im Centre Georges Pompidou, Paris
1911 Die Hochzeit (la noce), Musée du Luxembourg
1912 Frau in Blau, Öffentliche Kunstsammlung, Basel
1912/13 Dorflandschaft, Österreichische Galerie Belvedere, Wien, Öl auf Leinwand, 91 × 81 cm
1913 Gegensätzliche Formen (Contraste de formes), Musée National d’Art Moderne
1921 Die drei Frauen und das Stilleben, Fondation Beyeler, Basel, Öl auf Leinwand, 60 × 91,5 cm
1924 Ballet mécanique
1929 Tänzerin, Hilti Art Foundation, Schaan, Öl auf Leinwand, 92 × 73 cm
1930 Mona Lisa mit Schlüsseln (La Joconde aux clefs)
1932 Apfelbaumwurzel, Graphische Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, Gouache
1953 Jongleur und zwei Trapezkünstler (Le Jongleur et les deux trapézistes), Privatbesitz
1954 Glasfenster in der Kirche von Courfaivre[3]
er war für die Dekoration des UNO-Gebäudes in New York aktiv | für die Kirchen von Passy (Département Haute-Savoie) und Audincourt (Département Doubs) fertigte er Mosaiken und Glasfenster
DEFINITION | BESCHREIBUNG | MERKMALE
Galerie Kahnweiler aus, benannt nach Daniel-Henry Kahnweiler, einem Kunsthändler, der Fernand Léger persönlich „entdeckte“ (1910) und auch in nicht geringem Maße zur Bekanntwerdung und Akzeptanz des Kubismus selbst (als Kunstrichtung) durch verschiedene Ausstellungen beitrug | sein Spätwerk inspirierte die Szene des Pop Arts, unter anderem Roy Lichtenstein
STICHWORTE Fernand Léger
Kubismus | Impressionismus | Maler | Bildhauer | Grafiker | Regisseur | Keramik | Biennale | Pop Art | Erster Weltkrieg | Zweiter Weltkrieg | USA | Paris | Puteaux-Gruppe | Künstler | Kahnweiler | Maschinen | Ballett | Film | Picasso | abstrakt | geometrisch | Moderne | UNO | Mosaik | Glasfenster | Sakralkunst | Profan | Krieg | documenta | Fondation Beyeler | Architekt | Fotoretuscheur
ZITATE Fernand Léger
„Sie müssen selbst fühlen, dass für Vieles und Wesentliches, was wir heut zu sagen und auszudrücken haben, dieses Medium der Schönheit, der seelischen Indifferenz sich nicht mehr eignet. Natürlich muss eine neue Art des malerischen Ausdruck gefunden werden, und darum, glaube ich, habe ich mich bemüht.“ | aus einem Brief an Gerhard Marcks
„Die Kunst ist subjektiv. Darüber sind wir uns einig. Aber von einer kontrollierten Subjektivität, die sich auf einen »objektiven« Rohstoff stützt. Dies wenigstens ist meine unerschütterliche Überzeugung.“
„Das aktuelle Bild, das aktuelle Kunstwerk – schwer. Das rollende plastische Leben steigt so schnell, daß wir überflutet werden – wir müssen ns auf eine Ebene der Schönheit retten – Vorbei das Weiche, Vage, der Traum, die langen Haare, das Kleinzeug, Mandolinen, Gitarren und Gondeln, alles verschwunden – das neue, objektivierte und realistische Leben entsteht.“
„Für ‚La Grande Parade‘ habe ich zwei Jahre gebraucht. Meine Vorbereitungen sind aufwendig. Ich arbeite extrem langsam. Ich kann nicht improvisieren. Je länger ich mich beobachte, desto klarer wird mir, daß ich in meiner Arbeitsweise sehr klassisch bin. Ich bereite mich lange vor. Zuerst mache ich eine Unmenge Skizzen. Danach arbeite ich weiter mit Gouache, bevor ich mich der Leinwand zuwende. Doch wenn ich damit beginne, bin ich mir zu achtzig Prozent sicher. Ich weiß, wo es langgeht.“
„Ohne die gegenwärtige Entwicklung mit den wissenschaftlichen Entdeckungen zur Zeit jener Revolution vergleichen zu wollen, die sich am Ende des Mittelalters durch Gutenbergs Erfindung im Bereich der Ausdrucksmittel der Menschheit vollzog, möchte ich doch darauf aufmerksam machen, dass die modernen mechanischen Verfahren – die Farbphotographie, der Cinematograph, die Fülle mehr oder weniger populärer Romane, die Verbreitung des Theaters – die Ausführung eines visuellen, sentimentalen, beschreibenden und allgemein verständlichen Sujets durch die bildende Kunst wirksam ersetzen und künftig überflüssig machen.“ (1913)
„Ich frage mich wirklich: – worauf wollen alle jene mehr oder weniger historischen oder dramatischen Bilder in den französischen ,Salons‘ angesichts des ersten Bildschirms des Kinos noch Anspruch erheben?“ (1913)
„Die Photographie erfordert weniger Sitzungen als das Porträt, gibt die Ähnlichkeit getreuer wieder und kostet weniger. Der Porträtmaler stirbt aus, die Genre- und Historienmaler werden nicht ihren schönen Tod sterben, sondern von ihrer Epoche getötet werden.“ (1913)
„Die Spezialisierung ist das Moderne. Die Malkunst, ebenso wie alle anderen Ausdrucksweisen des menschlichen Geistes, muss sich diesem Gesetz unterwerfen. Diese Spezialisierung ist logisch. Indem sie jedem die Beschränkung auf sein eigentliches Ziel auferlegt, erlaubt sie ein Verdichten der Ergebnisse. Dadurch gewinnt die Malkunst an Realismus. Das moderne Konzept liegt folglich nicht in einer vorübergehenden Abstraktion, die nur für einige Eingeweihte taugt, es liegt im Gesamtausdruck einer neuen Generation, deren Bedürfnissen es sich fügt und auf deren Bestrebungen es antwortet.“ (1913)
TEXT / BIBLIOGRAPHIE Fernand Léger
Literatur von und über Fernand Léger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Werke von und über Fernand Léger in der Deutschen Digitalen Bibliothek
LINKS Fernand Léger
Fernand Léger
KUNSTWERKE Fernand Léger
Fernand Leger | Le Ballet Mecanique 1924 | Youtube
Fernand Leger | scheveningen Circusplein | Kunstwerk „La Grande Fleur qui Marche“ | (1952) | The Hague/The Netherlands | Aus Wikimedia Commons, dem freien Medienarchiv | der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es als gemeinfrei. Dies gilt weltweit.
VIDEO/FILM Fernand Léger
Christie’s | ‚Changing the Way We Look at Art‘ | Fernand Léger’s ‚Contraste de formes‘ |This groundbreaking painting of the early 20th century marks a departure from the purely figurative and the advance towards abstract art | YouTube
France 3 Normandie | Fernand Léger, peintre cubiste | YouTube
The Museum of Modern Art | 1913 | „Contrast of Forms“ by Fernand Léger | YouTube
BIOGRAFIE Fernand Léger
GEBURTSJAHR | 1881 | GEBURTSORT | Argentan | TODESJAHR | 1955 | STERBEORT | Gif-sur-Yvette
AUSBILDUNG
1897–1899 Architekturlehre in Caen | um 1900 ging er nach Paris | Militärdienst 1902–1903 | 1903-1904 Kurse an der École des Arts Décoratifs und der Académie Julian in Paris | arbeitete daneben weiter in einem Architektur-Büro und als Retuscheur von Fotografien | 1908 eröffnete er ein Atelier in der Pariser Künstlerkolonie „La Ruche“ zusammen mit Henri Laurens, Marc Chagall, Guillaume Apollinaire etc. | Kriegseinsatz 1914–1917 | 1924 Experimentalfilm „Le ballet mécanique“ | im 2. Weltkrieg lebte er in den USA | 1945 Rückkehr nach Paris
LEHRTÄTIGKEIT
Schüler:
Haşmet Akal
Olle Bærtling
Erwin Bechtold
Louise Bourgeois
Heinrich Hußmann
Walter Klose
Hanns Pastor
Kazimierz Ostrowski
MITGLIEDSCHAFTEN
Puteaux-Gruppe
AUSZEICHNUNGEN
1955 Malerpreis der Biennale von São Paulo
SAMMLUNGEN
Musée national Fernand Léger
Fondation Beyeler
AUSSTELLUNGEN Fernand Léger
EINZELAUSSTELLUNGEN
Galerie Kahnweiler
GRUPPENAUSSTELLUNGEN
postum:
1955 documenta I
1959 documenta II
1964 documenta III
WERKBESCHREIBUNG Fernand Léger
SCHWERPUNKTE / MEDIEN
Maler, Bildhauer, Grafiker, Keramiker und Filmregisseur
STIL
Nach impressionistischen Anfängen | schloss er sich der locker organisierten sogenannten Puteaux-Gruppe an, die ideell im Umfeld des Kubismus anzusiedeln ist | Einflüsse von Picasso und Georges Braque | „période mécanique“ (mechanische Periode), inspiriert durch die Kriegsmaschinerie | Ab den 1920er Jahren integrierte er zunehmend figurative Elemente in seine Gemälde
THEMEN/MOTIVE/WERKE
1909/10 Nackte im Wald (Nus dans la forêt), Musée National d’Art Moderne im Centre Georges Pompidou, Paris
1911 Die Hochzeit (la noce), Musée du Luxembourg
1912 Frau in Blau, Öffentliche Kunstsammlung, Basel
1912/13 Dorflandschaft, Österreichische Galerie Belvedere, Wien, Öl auf Leinwand, 91 × 81 cm
1913 Gegensätzliche Formen (Contraste de formes), Musée National d’Art Moderne
1921 Die drei Frauen und das Stilleben, Fondation Beyeler, Basel, Öl auf Leinwand, 60 × 91,5 cm
1924 Ballet mécanique
1929 Tänzerin, Hilti Art Foundation, Schaan, Öl auf Leinwand, 92 × 73 cm
1930 Mona Lisa mit Schlüsseln (La Joconde aux clefs)
1932 Apfelbaumwurzel, Graphische Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, Gouache
1953 Jongleur und zwei Trapezkünstler (Le Jongleur et les deux trapézistes), Privatbesitz
1954 Glasfenster in der Kirche von Courfaivre[3]
er war für die Dekoration des UNO-Gebäudes in New York aktiv | für die Kirchen von Passy (Département Haute-Savoie) und Audincourt (Département Doubs) fertigte er Mosaiken und Glasfenster
DEFINITION | BESCHREIBUNG | MERKMALE
Galerie Kahnweiler aus, benannt nach Daniel-Henry Kahnweiler, einem Kunsthändler, der Fernand Léger persönlich „entdeckte“ (1910) und auch in nicht geringem Maße zur Bekanntwerdung und Akzeptanz des Kubismus selbst (als Kunstrichtung) durch verschiedene Ausstellungen beitrug | sein Spätwerk inspirierte die Szene des Pop Arts, unter anderem Roy Lichtenstein
STICHWORTE Fernand Léger
Kubismus | Impressionismus | Maler | Bildhauer | Grafiker | Regisseur | Keramik | Biennale | Pop Art | Erster Weltkrieg | Zweiter Weltkrieg | USA | Paris | Puteaux-Gruppe | Künstler | Kahnweiler | Maschinen | Ballett | Film | Picasso | abstrakt | geometrisch | Moderne | UNO | Mosaik | Glasfenster | Sakralkunst | Profan | Krieg | documenta | Fondation Beyeler | Architekt | Fotoretuscheur
ZITATE Fernand Léger
„Sie müssen selbst fühlen, dass für Vieles und Wesentliches, was wir heut zu sagen und auszudrücken haben, dieses Medium der Schönheit, der seelischen Indifferenz sich nicht mehr eignet. Natürlich muss eine neue Art des malerischen Ausdruck gefunden werden, und darum, glaube ich, habe ich mich bemüht.“ | aus einem Brief an Gerhard Marcks
„Die Kunst ist subjektiv. Darüber sind wir uns einig. Aber von einer kontrollierten Subjektivität, die sich auf einen »objektiven« Rohstoff stützt. Dies wenigstens ist meine unerschütterliche Überzeugung.“
„Das aktuelle Bild, das aktuelle Kunstwerk – schwer. Das rollende plastische Leben steigt so schnell, daß wir überflutet werden – wir müssen ns auf eine Ebene der Schönheit retten – Vorbei das Weiche, Vage, der Traum, die langen Haare, das Kleinzeug, Mandolinen, Gitarren und Gondeln, alles verschwunden – das neue, objektivierte und realistische Leben entsteht.“
„Für ‚La Grande Parade‘ habe ich zwei Jahre gebraucht. Meine Vorbereitungen sind aufwendig. Ich arbeite extrem langsam. Ich kann nicht improvisieren. Je länger ich mich beobachte, desto klarer wird mir, daß ich in meiner Arbeitsweise sehr klassisch bin. Ich bereite mich lange vor. Zuerst mache ich eine Unmenge Skizzen. Danach arbeite ich weiter mit Gouache, bevor ich mich der Leinwand zuwende. Doch wenn ich damit beginne, bin ich mir zu achtzig Prozent sicher. Ich weiß, wo es langgeht.“
„Ohne die gegenwärtige Entwicklung mit den wissenschaftlichen Entdeckungen zur Zeit jener Revolution vergleichen zu wollen, die sich am Ende des Mittelalters durch Gutenbergs Erfindung im Bereich der Ausdrucksmittel der Menschheit vollzog, möchte ich doch darauf aufmerksam machen, dass die modernen mechanischen Verfahren – die Farbphotographie, der Cinematograph, die Fülle mehr oder weniger populärer Romane, die Verbreitung des Theaters – die Ausführung eines visuellen, sentimentalen, beschreibenden und allgemein verständlichen Sujets durch die bildende Kunst wirksam ersetzen und künftig überflüssig machen.“ (1913)
„Ich frage mich wirklich: – worauf wollen alle jene mehr oder weniger historischen oder dramatischen Bilder in den französischen ,Salons‘ angesichts des ersten Bildschirms des Kinos noch Anspruch erheben?“ (1913)
„Die Photographie erfordert weniger Sitzungen als das Porträt, gibt die Ähnlichkeit getreuer wieder und kostet weniger. Der Porträtmaler stirbt aus, die Genre- und Historienmaler werden nicht ihren schönen Tod sterben, sondern von ihrer Epoche getötet werden.“ (1913)
„Die Spezialisierung ist das Moderne. Die Malkunst, ebenso wie alle anderen Ausdrucksweisen des menschlichen Geistes, muss sich diesem Gesetz unterwerfen. Diese Spezialisierung ist logisch. Indem sie jedem die Beschränkung auf sein eigentliches Ziel auferlegt, erlaubt sie ein Verdichten der Ergebnisse. Dadurch gewinnt die Malkunst an Realismus. Das moderne Konzept liegt folglich nicht in einer vorübergehenden Abstraktion, die nur für einige Eingeweihte taugt, es liegt im Gesamtausdruck einer neuen Generation, deren Bedürfnissen es sich fügt und auf deren Bestrebungen es antwortet.“ (1913)
TEXT / BIBLIOGRAPHIE Fernand Léger
Literatur von und über Fernand Léger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Werke von und über Fernand Léger in der Deutschen Digitalen Bibliothek