Arbeiten und Kunstwerke von Victor Vasarely
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VICTOR VASARELY
KUNSTWERKE VICTOR VASARELY
VIDEO VICTOR VASARELY
Victor Vasarely | Im Labyrinth der Moderne | Ausstellungsfilm | Städel Museum | Frankfurt | Anhand von über 100 Werken präsentiert die Retrospektive „Victor Vasarely. Im Labyrinth der Moderne“ bis zum 13. Januar 2019 den Erfinder der Op-Art der 1960er-Jahre. Victor Vasarelys (1906–1997) Œuvre erstreckt sich jedoch über mehr als 60 Jahre und bedient sich unterschiedlichster Stile und Einflüsse. Die Entwicklung des Jahrhundertkünstlers wird mit zentralen Arbeiten aller Werkphasen nachgezeichnet. Der oftmals auf seine Op-Art reduzierte Künstler verbindet die Kunst der frühen Moderne Ost- und Mitteleuropas mit den Avantgarden der Swinging Sixties in Europa und Amerika. Er bediente sich Zeit seines Lebens klassischer Medien und Genres und integrierte in den 1950er-Jahren das Multiple, die Massenproduktion und die Architektur in sein weitverzweigtes Werk. Zugleich blickt die Ausstellung mit Arbeiten wie Hommage au carré (1929) oder figurativen Malereien wie Autoportrait (1944) zurück zu Vasarelys künstlerischen Anfängen | YouTube
BIOGRAFIE VICTOR VASARELY
Victor Vasarely, geboren als Győző Vásárhelyi, (1906–1997) war ein ungarisch-französischer Maler und Grafiker und gilt als Mitbegründer und führender Vertreter der Op-Art (Optical Art).
1930 zog er nach Paris, wo er erfolgreich als Werbegrafiker arbeitete und gleichzeitig an seinen künstlerischen Experimenten mit optischen Effekten feilte.
1976 gründete er Museen und die Fondation Vasarely in Aix-en-Provence, um seine Vision einer polychromen, durch Kunst gestalteten Stadt zu demonstrieren.
AUSBILDUNG VICTOR VASARELY
Victor Vasarely begann zunächst ein Medizinstudium, wechselte aber bald zur Kunst. Er studierte an der privaten Kunstakademie Podolini-Volkman und anschließend an der Mühely-Schule für Grafik in Budapest, die nach dem Vorbild des Weimarer Bauhauses unter Sándor Bortnyik arbeitete. Dort wurde er mit den Prinzipien der geometrischen Abstraktion und des Konstruktivismus vertraut gemacht.
AUSZEICHNUNGEN VICTOR VASARELY
Prix de la Critique (Kunstkritikerpreis), Brüssel (1955)
Goldmedaille bei der Triennale Mailand (1955)
Internationaler Malereipreis Venezuela (1955)
Guggenheim Prize (International Guggenheim Award), New York (1964)
Chevalier de l’Ordre des Arts et Lettres (Ritter des Ordens der Künste und Briefe), Paris (1965)
Großer Preis (Grand Prix) bei der VIII. Kunstbiennale von São Paulo (1965)
Großer Preis der Grafik (Grand Prix de la Gravure) in Ljubljana, Slowenien (1965)
Goldmedaille der Société d’Encouragement à l’Art et à l’Industrie, Paris (1965)
Sonderpreis des Außenministers bei der IX. Biennale in Tokio (1967)
Malereipreis des Carnegie Institute, Pittsburgh (1967)
Chevalier de l’Ordre de la Légion d’honneur (Ritter der Ehrenlegion), Frankreichs höchste Auszeichnung (1970)
Darüber hinaus wurde er mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt New Orleans ausgezeichnet und erhielt einen Ehrendoktortitel.
SAMMLUNGEN VICTOR VASARELY
Musée Vasarely (Pécs) in Ungarn, seinem Geburtsort, das einen frühen Überblick über sein Schaffen bietet.
Musée Vasarely (Aix-en-Provence) in Frankreich (die Fondation Vasarely), ein architektonisch einzigartiges Zentrum, das von Vasarely selbst als „Polyvalentem Zentrum“ entworfen wurde und monumentale Werke zeigt.
Musée Vasarely (Budapest) in Ungarn, das einen Großteil seiner Schenkungen an den ungarischen Staat beherbergt.
Museum of Modern Art (MoMA) in New York, USA.
Tate Modern in London, Großbritannien.
Centre Pompidou (Musée National d’Art Moderne) in Paris, Frankreich.
Guggenheim Museum in New York, USA.
Art Institute of Chicago in Chicago, USA.
Museum Ludwig in Köln, Deutschland.
Stedelijk Museum in Amsterdam, Niederlande.
National Gallery of Art in Washington, D.C., USA
AUSSTELLUNGEN VICTOR VASARELY
Bedeutende Einzelausstellungen (Auswahl)
1963: Musée des Arts Décoratifs, Paris Eine frühe Museumsausstellung, die seine Arbeit einem breiteren Publikum in Frankreich vorstellte.
1964: Pace Gallery, New York Vasarelys erste Einzelausstellung in den USA, die den Grundstein für seine Popularität in Amerika legte.
1965: Guggenheim Museum, New York Eine große Retrospektive im selben Jahr wie die bahnbrechende Op-Art-Gruppenschau, die Vasarelys Status als führende Figur der Bewegung zementierte.
1965: Kunsthalle Bern, Schweiz Eine weitere wichtige europäische Einzelausstellung.
1976: Eröffnung der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence Ein von Vasarely selbst entworfenes architektonisches Zentrum, das als permanenter Ausstellungsort für seine monumentalen Werke dient.
2019: Centre Pompidou, Paris (Vasarely — Le partage des formes) Eine umfassende, vielbeachtete Retrospektive, die über 300.000 Besucher anzog und sein Werk jenseits der reinen Op-Art neu bewertete.
2019: Städel Museum, Frankfurt am Main (Victor Vasarely. Im Labyrinth der Moderne) Eine korrespondierende Ausstellung zur Pariser Schau, die seine Entwicklung vom frühen Modernismus bis zur Avantgarde der 1960er Jahre nachzeichnete.
Bedeutende Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
Vasarelys Teilnahme an wichtigen Gruppenausstellungen war entscheidend für die Verbreitung seiner Ideen und die Etablierung der Op-Art als global anerkannte Kunstrichtung:
1955: „Le Mouvement“, Galerie Denise René, Paris Für diese wegweisende Ausstellung kinetischer Kunst verfasste Vasarely sein berühmtes „Gelbes Manifest“ (Manifeste Jaune), in dem er das Kunstwerk als Prototyp und die Reproduzierbarkeit der Kunst forderte.
1955, 1959, 1964, 1968: documenta, Kassel Vasarely war bei vier aufeinanderfolgenden Ausgaben der documenta vertreten, was seine zentrale Rolle in der internationalen Kunstszene unterstreicht.
1965: „The Responsive Eye“, Museum of Modern Art (MoMA), New York Diese legendäre Ausstellung war der Höhepunkt der Op-Art-Bewegung und machte Vasarely über Nacht zum internationalen Star und „Großvater der Op-Art“ in der öffentlichen Wahrnehmung.
1965: VIII. Biennale von São Paulo Dort gewann er den Großen Preis.
1967: „Formen der Farbe“, eine bedeutende Gruppenausstellung, die sich mit Farbwahrnehmung auseinandersetzte.
WERKBESCHREIBUNG VICTOR VASARELY
SCHWERPUNKTE | MEDIEN
Malerei, Grafik
STIL
Op-Art
THEMEN | MOTIVE | WERKE
Vasarelys künstlerisches Schaffen lässt sich in verschiedene Perioden einteilen, die von der gegenständlichen Malerei über figürliche Darstellungen zu seiner charakteristischen, völlig abstrakten Op-Art führten:
Frühe grafische Periode (bis ca. 1944): Experimente mit Texturen, Perspektive, Licht und Schatten, oft mit figürlichen Motiven wie in seinem bekannten Werk Zebra (1937–38), das als eines der ersten Beispiele der Op-Art gilt.
Übergangsphasen (Belle-Isle, Cristal, Denfert): In den späten 1940er Jahren fand er Inspiration in der Natur (Kieselsteine, Muscheln auf Belle-Île) und urbanen Strukturen (gerissene Fliesen in der Pariser Metrostation Denfert-Rochereau), die zu seinen ersten abstrakten, geometrischen Studien führten.
Kinetische Kunst und Schwarz-Weiß-Periode (1950er/1960er Jahre): In dieser Zeit entstanden Werke, die mit starken Schwarz-Weiß-Kontrasten spielten, um Vibration und Bewegung zu erzeugen, wie in Hommage à Malevich. Er nutzte wissenschaftliche und mathematische Erkenntnisse über die visuelle Wahrnehmung.
Farbige Op-Art (ab den 1960er Jahren): Vasarely integrierte leuchtende, standardisierte Farben in sein System, um noch komplexere optische Illusionen von Wölbungen, Vertiefungen und pulsierenden Formen zu schaffen (z.B. in der Vega-Serie).
DEFINITION | BESCHREIBUNG | MERKMALE
Victor Vasarely’s Werk ist bekannt für die Erzeugung von optischen Täuschungen und die Illusion von Bewegung und Räumlichkeit durch die Verwendung geometrischer Formen und starker Farbkontraste.
KUNSTZITATE VICTOR VASARELY
„Kunst ist künstlich und keineswegs natürlich. Schaffen heißt nicht die Natur nachahmen, sondern ihr durch eine Erfindung gleichkommen und sie sogar übertreffen, zu der unter allen Lebewesen nur der Mensch fähig ist.“ | Victor Vasarely
„Den Kunstgenuss können wir nicht für immer einer Elite von Kennern überlassen. Die zeitgenössische Kunst will großzügige, wenn möglich reproduzierbare Formen erfinden; die Kunst von morgen wird Gemeingut sein oder nicht existieren.“ | Victor Vasarely
„Jedes Kunstwerk ist eigentlich eine Skizze, die erst durch unsere Vorstellungskraft vollendet wird.“ | Victor Vasarely
„Es muss ein Bild gemacht werden, dem der Magier Zeit weder etwas hinzufügen noch wegnehmen kann.“ | Victor Vasarely
STICHWORTE VICTOR VASARELY
Op-Art, Kinetische Kunst, Kunst, die Bewegung suggeriert, Geometrische Abstraktion, Verwendung von klaren Formen wie Quadraten, Kreisen, Rauten, Irritation und Manipulation des Auges, optische Täuschungen, Konstruktivismus, starker Einfluss von der Bauhaus-Tradition, rationalen Gestaltungsgrundlagen