SWG Kunstlexikon
Vitra
KUNSTWERKE vitra
vitraproject | Eames Lounge Chair Manufacturing in the Vitra Atelier | Watch the design classic Eames Lounge Chair being manufactured in the Vitra Atelier on the Vitra Campus in Weil am Rhein, Germany. | YouTube
smow | Vitra – Produktion der Eames Fiberglass Chairs – Englisch | 1950 kamen die Fiberglass Chairs von Charles & Ray Eames als Serie mit verschiedenen Untergestellen und in vielen Farben auf den Markt – ein kleiner Schritt für Charles & Ray, ein großer Schritt für die Welt des Möbeldesigns! Die Fiberglas Stühle waren die ersten Stühle, bei denen Beine und Sitzschale separat voneinander gefertigt und anschließend miteinander verschraubt wurden. So war ein multifunktionaler Stuhltypus geboren, bei dem sich Untergestell und Sitzschale beliebig miteinander kombinieren lassen. Ganz nebenbei war der neuartige Stuhl auch noch der erste in Serie produzierte Kunststoffstuhl überhaupt. So ist es keine Überraschung, dass der Eames Chair, der das amerikanische Möbeldesign so nachhaltig geprägt hat, als einer der ganz großen Designklassiker des 20. Jahrhunderts gehandelt wird. | YouTube
VIDEO / FILM vitra
smow | Ein Film über Vitra | Lars Eidinger erzählt die Geschichte von Vitra. Die Vitra Geschichte beginnt in den 1950er Jahren. 1953, während einer USA-Reise entdeckten die Gründer von Vitra, Willi und Erika Fehlbaum, einen Eames Chair. Sie waren so begeistert, dass sie beschlossen, die Lizenzen der Möbel von Charles & Ray Eames zu erwerben, um die Designs in Europa produzieren und verkaufen zu können. Einige Jahre und Verhandlungen später erwarb Vitra 1957 schließlich die Lizenz vom renommierten US-Möbelproduzenten Herman Miller. Vitra erhielt nicht nur die Europa-Rechte für die Möbel von Charles & Ray Eames, sondern auch die für Möbel von George Nelson, Alexander Girard und Isamu Noguchi. Diese Lizenzen sollten der Schlüssel zum heutigen Erfolg Vitras sein. Ein zweiter Meilenstein bei Vitra war die Kooperation mit dem dänischen Designer Verner Panton Anfang der 60er Jahre, als es Willi Fehlbaum wagte, dessen ganz und gar neuartigen Plastik-Stuhl zu produzieren. Nach diversen Prototypen und Fehlstarts wurde 1967 der sogenannte Panton Chair auf den Markt gebracht: der erste Kunststoff-Freischwinger aus einem einzigen Guss, und vor allem das erste von Vitra entwickelte Produkt. Diese positive Erfahrung bestärkte Vitra darin, weitere Kooperationen einzugehen. Seitdem wurde in Weil am Rhein mit verschiedensten Designern zusammengearbeitet – so mit Jasper Morrison, Mario Bellini und Antonio Citterio. 1977 übernahm Rolf Fehlbaum die Leitung der Firma. Er führte die Tradition von Qualität und Innovation fort und gründete außerdem das Vitra Design Museum, ein Ausstellungsraum nicht nur für Vitra Produkte, sondern für Designmöbel-Klassiker schlechthin. Heute, mehr als 60 Jahre nach dem schicksalhaften Tag im Jahre 1953, zählt Vitra zu den einflussreichsten und wichtigsten Herstellern von Designermöbeln überhaupt. | YouTube
allthegoodies | Vitra Haus, Weil am Rhein | allthegoodies.com | The fantastic showroom for all the Vitra furniture at the Vitra Campus. The building is designed by Basel based architecture firm Herzog & de Meuron. The building also contains a shop, an indoor and outdoor restaurant and a „live“ production hall where you can se the Eames Lounge chair come to life. Visit for the amazing architecture, the furniture, the showroom presentation, the shop with all the Vitra miniatures, the outdoor restaurant | YouTube
DEFINITION vitra
Die Vitra AG (Gründung 1950) ist ein Schweizer Unternehmen für die Herstellung und den Handel mit Wohn- und Büromöbeln mit Zentrale in Birsfelden bei Basel. Eigenständige Filialen in 14 Ländern gehören zur Unternehmensgruppe. Am deutschen Standort in Weil am Rhein befindet sich seit 1989 das Vitra Design Museum und seit 2014 der knapp 30 Meter hohe Aussichts- und Rutschturm Vitra Slide Tower.
Das Unternehmen ist in die Segmente Ladenbau und Home-Möbel aufgeteilt. Zum Ladenbau gehört u. a. die Firmen Ansorg AG und Siza Factory GmbH. Zum Home-Segment (Stühle, Tische, Schränke, Accessories) gehören die deutschen Firmen Contura GmbH in Neuenburg am Rhein. Die Modo GmbH, Vitra Factory GmbH, Vitra IT GmbH, Vitra HR Services GmbH und andere am Standort Weil am Rhein. Anfang 2016 wurde die Beleuchtungsfirma Belux AG verkauft. Ebenfalls seit 2016 fungieren die davon getrennten Firmen Vitra Shop und Vitra AG unter dem gemeinsamen Namen Vitra AG.
WEGBEREITER vitra
Willi Fehlbaum (* 1914)
KÜNSTLER vitra
Designer-Ehepaar Charles und Ray Eames
Herman Miller
Verner Panton
Antonio Citterio
Alberto Meda
Mario Bellini
Maarten van Severen
Jasper Morrison
Ronan und Erwan Bouroullec
Hella Jongerius und Konstantin Grcic
Nicholas Grimshaw
Álvaro Siza
Herzog & de Meuron
SANAA
HAUPTWERKE vitra
Charles Eames: Lounge Chair, 1956
Verner Panton: Panton, 1967
Joe Colombo: Tubo, 1969
Maarten van Severen: Vitra .03 Stuhl mit integrierten Blattfedern, Flämisches Parlament in Brüssel, 2005
Mario Bellini: Figura (als Bestuhlung des Bundestags)
Vitra Design Museum (Frank O. Gehry, 1989)
Feuerwehrhaus (Zaha Hadid, 1993)
Claes Oldenburg, Coosje van Bruggen: „Balancing Tools“
Pritzker-Preisträger Álvaro Siza Vieira: 1994 vollendete Fabrikationshalle
Carsten Höller: 18./19. Juni 2014, 31 m hohe Aussichts- und Rutschturm Vitra Rutschturm
STICHWORTE vitra
Vitra AG | 1950 | Weil am Rhein | Basel | Möbel | Architektur | Design | Lampen | Schweiz
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE vitra
Im Alter von 20 Jahren übernahm Willi Fehlbaum (* 1914) ein Ladenbaugeschäft in Birsfelden bei Basel, das er mit seiner Frau Erika kontinuierlich zu einem Möbelbau-Unternehmen erweiterte. Nach Kriegsende verlagerte er 1950 die Produktionsstätten nach Weil am Rhein in Deutschland, ebenfalls nahe bei Basel gelegen, und nannte seine Firma Vitra. Auf einer USA-Reise 1953 entdeckte Fehlbaum die Ausstellungsstücke des Designer-Ehepaars Charles und Ray Eames. Er bemühte sich spontan um die Vertriebslizenzen und erhielt die Rechte von Herman Miller, dessen Mobiliar bereits damals ein hohes Ansehen in den USA hatte. Zu dem Vertrag zählten die Entwürfe der Eames sowie George Nelsons. Die Sitz- und Liegemöbel von Charles und Ray Eames gehören bis heute zu den erfolgreichsten Produkten des Unternehmens. Ein großer Teil des nichtschriftlichen Nachlasses der beiden Möbelentwerfer befindet sich seit 1988 im Besitz von Vitra.
Designgeschichte schrieb der Panton Chair des dänischen Designers Verner Panton, der 1967 bei Vitra in Serie ging. 1976 kam Vitras erster selbst entwickelter Bürostuhl auf den Markt, der „Vitramat“.
1977 übernahm Rolf Fehlbaum die Leitung des Unternehmens, sein Bruder Raymond nahm ebenfalls eine Führungsposition ein und leitete weiterhin das Ladenbaugeschäft Vizona in Muttenz.
Entwürfe von bekannten Designern und Architekten wie Antonio Citterio, Alberto Meda, Mario Bellini, Maarten van Severen, Jasper Morrison, Ronan und Erwan Bouroullec, Hella Jongerius und Konstantin Grcic werden bei Vitra hergestellt. Bellinis samtblauer Drehstuhl-Entwurf „Figura“ wurde für den Plenarsaal des Deutschen Bundestages ausgewählt. Um die Jahrtausendwende setzte Vitra auf die Idee des offenen, mobilen Großraumbüros. Die Globalisierung erhöhe die Mobilität der Mitarbeiter, so dass entsprechend flexible Büromodule die Abkehr vom festen Arbeitsplatz erleichtern sollten. Ein halbes Jahrzehnt später modifizierte und relativierte man die These einer allgemeinen Auflösung von Arbeitsstrukturen und brachte dies im Schlagwort „Net ’n‘ Nest“ auf den Begriff. Demnach ist das Büro ein Zentrum der Kommunikation („Net“), das aber auch die Möglichkeit eines Rückzugs anbieten sollte („Nest“).
BIBLIOGRAPHIE vitra
Rolf Fehlbaum: Vitra. Vom Umgang mit Design, Gegenwart und Ökonomie. Steidl, Göttingen 1991.
Dietmar Stock-Nieden: Die Bauten der Vitra Design GmbH in Weil am Rhein 1981–1994. Untersuchungen zur Architektur- und Ideengeschichte eines Industrieunternehmens am Ende des 20. Jahrhunderts. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, 2006.
Rolf Fehlbaum: Projekt Vitra. Orte, Produkte, Autoren, Museum, Sammlungen, Zeichen; Chronik, Glossar, [1957–2007], hrsg. von Cornel Windlin und Rolf Fehlbaum. Birkhäuser, Basel 2008, 2., korr. Auflage, 396 S., 795 Fotos, ISBN 978-3-7643-8592-7[17]
LINKS vitra
Vitra
KUNSTWERKE vitra
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smow | Vitra – Produktion der Eames Fiberglass Chairs – Englisch | 1950 kamen die Fiberglass Chairs von Charles & Ray Eames als Serie mit verschiedenen Untergestellen und in vielen Farben auf den Markt – ein kleiner Schritt für Charles & Ray, ein großer Schritt für die Welt des Möbeldesigns! Die Fiberglas Stühle waren die ersten Stühle, bei denen Beine und Sitzschale separat voneinander gefertigt und anschließend miteinander verschraubt wurden. So war ein multifunktionaler Stuhltypus geboren, bei dem sich Untergestell und Sitzschale beliebig miteinander kombinieren lassen. Ganz nebenbei war der neuartige Stuhl auch noch der erste in Serie produzierte Kunststoffstuhl überhaupt. So ist es keine Überraschung, dass der Eames Chair, der das amerikanische Möbeldesign so nachhaltig geprägt hat, als einer der ganz großen Designklassiker des 20. Jahrhunderts gehandelt wird. | YouTube
VIDEO / FILM vitra
smow | Ein Film über Vitra | Lars Eidinger erzählt die Geschichte von Vitra. Die Vitra Geschichte beginnt in den 1950er Jahren. 1953, während einer USA-Reise entdeckten die Gründer von Vitra, Willi und Erika Fehlbaum, einen Eames Chair. Sie waren so begeistert, dass sie beschlossen, die Lizenzen der Möbel von Charles & Ray Eames zu erwerben, um die Designs in Europa produzieren und verkaufen zu können. Einige Jahre und Verhandlungen später erwarb Vitra 1957 schließlich die Lizenz vom renommierten US-Möbelproduzenten Herman Miller. Vitra erhielt nicht nur die Europa-Rechte für die Möbel von Charles & Ray Eames, sondern auch die für Möbel von George Nelson, Alexander Girard und Isamu Noguchi. Diese Lizenzen sollten der Schlüssel zum heutigen Erfolg Vitras sein. Ein zweiter Meilenstein bei Vitra war die Kooperation mit dem dänischen Designer Verner Panton Anfang der 60er Jahre, als es Willi Fehlbaum wagte, dessen ganz und gar neuartigen Plastik-Stuhl zu produzieren. Nach diversen Prototypen und Fehlstarts wurde 1967 der sogenannte Panton Chair auf den Markt gebracht: der erste Kunststoff-Freischwinger aus einem einzigen Guss, und vor allem das erste von Vitra entwickelte Produkt. Diese positive Erfahrung bestärkte Vitra darin, weitere Kooperationen einzugehen. Seitdem wurde in Weil am Rhein mit verschiedensten Designern zusammengearbeitet – so mit Jasper Morrison, Mario Bellini und Antonio Citterio. 1977 übernahm Rolf Fehlbaum die Leitung der Firma. Er führte die Tradition von Qualität und Innovation fort und gründete außerdem das Vitra Design Museum, ein Ausstellungsraum nicht nur für Vitra Produkte, sondern für Designmöbel-Klassiker schlechthin. Heute, mehr als 60 Jahre nach dem schicksalhaften Tag im Jahre 1953, zählt Vitra zu den einflussreichsten und wichtigsten Herstellern von Designermöbeln überhaupt. | YouTube
allthegoodies | Vitra Haus, Weil am Rhein | allthegoodies.com | The fantastic showroom for all the Vitra furniture at the Vitra Campus. The building is designed by Basel based architecture firm Herzog & de Meuron. The building also contains a shop, an indoor and outdoor restaurant and a „live“ production hall where you can se the Eames Lounge chair come to life. Visit for the amazing architecture, the furniture, the showroom presentation, the shop with all the Vitra miniatures, the outdoor restaurant | YouTube
DEFINITION vitra
Die Vitra AG (Gründung 1950) ist ein Schweizer Unternehmen für die Herstellung und den Handel mit Wohn- und Büromöbeln mit Zentrale in Birsfelden bei Basel. Eigenständige Filialen in 14 Ländern gehören zur Unternehmensgruppe. Am deutschen Standort in Weil am Rhein befindet sich seit 1989 das Vitra Design Museum und seit 2014 der knapp 30 Meter hohe Aussichts- und Rutschturm Vitra Slide Tower.
Das Unternehmen ist in die Segmente Ladenbau und Home-Möbel aufgeteilt. Zum Ladenbau gehört u. a. die Firmen Ansorg AG und Siza Factory GmbH. Zum Home-Segment (Stühle, Tische, Schränke, Accessories) gehören die deutschen Firmen Contura GmbH in Neuenburg am Rhein. Die Modo GmbH, Vitra Factory GmbH, Vitra IT GmbH, Vitra HR Services GmbH und andere am Standort Weil am Rhein. Anfang 2016 wurde die Beleuchtungsfirma Belux AG verkauft. Ebenfalls seit 2016 fungieren die davon getrennten Firmen Vitra Shop und Vitra AG unter dem gemeinsamen Namen Vitra AG.
WEGBEREITER vitra
Willi Fehlbaum (* 1914)
KÜNSTLER vitra
Designer-Ehepaar Charles und Ray Eames
Herman Miller
Verner Panton
Antonio Citterio
Alberto Meda
Mario Bellini
Maarten van Severen
Jasper Morrison
Ronan und Erwan Bouroullec
Hella Jongerius und Konstantin Grcic
Nicholas Grimshaw
Álvaro Siza
Herzog & de Meuron
SANAA
HAUPTWERKE vitra
Charles Eames: Lounge Chair, 1956
Verner Panton: Panton, 1967
Joe Colombo: Tubo, 1969
Maarten van Severen: Vitra .03 Stuhl mit integrierten Blattfedern, Flämisches Parlament in Brüssel, 2005
Mario Bellini: Figura (als Bestuhlung des Bundestags)
Vitra Design Museum (Frank O. Gehry, 1989)
Feuerwehrhaus (Zaha Hadid, 1993)
Claes Oldenburg, Coosje van Bruggen: „Balancing Tools“
Pritzker-Preisträger Álvaro Siza Vieira: 1994 vollendete Fabrikationshalle
Carsten Höller: 18./19. Juni 2014, 31 m hohe Aussichts- und Rutschturm Vitra Rutschturm
STICHWORTE vitra
Vitra AG | 1950 | Weil am Rhein | Basel | Möbel | Architektur | Design | Lampen | Schweiz
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE vitra
Im Alter von 20 Jahren übernahm Willi Fehlbaum (* 1914) ein Ladenbaugeschäft in Birsfelden bei Basel, das er mit seiner Frau Erika kontinuierlich zu einem Möbelbau-Unternehmen erweiterte. Nach Kriegsende verlagerte er 1950 die Produktionsstätten nach Weil am Rhein in Deutschland, ebenfalls nahe bei Basel gelegen, und nannte seine Firma Vitra. Auf einer USA-Reise 1953 entdeckte Fehlbaum die Ausstellungsstücke des Designer-Ehepaars Charles und Ray Eames. Er bemühte sich spontan um die Vertriebslizenzen und erhielt die Rechte von Herman Miller, dessen Mobiliar bereits damals ein hohes Ansehen in den USA hatte. Zu dem Vertrag zählten die Entwürfe der Eames sowie George Nelsons. Die Sitz- und Liegemöbel von Charles und Ray Eames gehören bis heute zu den erfolgreichsten Produkten des Unternehmens. Ein großer Teil des nichtschriftlichen Nachlasses der beiden Möbelentwerfer befindet sich seit 1988 im Besitz von Vitra.
Designgeschichte schrieb der Panton Chair des dänischen Designers Verner Panton, der 1967 bei Vitra in Serie ging. 1976 kam Vitras erster selbst entwickelter Bürostuhl auf den Markt, der „Vitramat“.
1977 übernahm Rolf Fehlbaum die Leitung des Unternehmens, sein Bruder Raymond nahm ebenfalls eine Führungsposition ein und leitete weiterhin das Ladenbaugeschäft Vizona in Muttenz.
Entwürfe von bekannten Designern und Architekten wie Antonio Citterio, Alberto Meda, Mario Bellini, Maarten van Severen, Jasper Morrison, Ronan und Erwan Bouroullec, Hella Jongerius und Konstantin Grcic werden bei Vitra hergestellt. Bellinis samtblauer Drehstuhl-Entwurf „Figura“ wurde für den Plenarsaal des Deutschen Bundestages ausgewählt. Um die Jahrtausendwende setzte Vitra auf die Idee des offenen, mobilen Großraumbüros. Die Globalisierung erhöhe die Mobilität der Mitarbeiter, so dass entsprechend flexible Büromodule die Abkehr vom festen Arbeitsplatz erleichtern sollten. Ein halbes Jahrzehnt später modifizierte und relativierte man die These einer allgemeinen Auflösung von Arbeitsstrukturen und brachte dies im Schlagwort „Net ’n‘ Nest“ auf den Begriff. Demnach ist das Büro ein Zentrum der Kommunikation („Net“), das aber auch die Möglichkeit eines Rückzugs anbieten sollte („Nest“).
BIBLIOGRAPHIE vitra
Rolf Fehlbaum: Vitra. Vom Umgang mit Design, Gegenwart und Ökonomie. Steidl, Göttingen 1991.
Dietmar Stock-Nieden: Die Bauten der Vitra Design GmbH in Weil am Rhein 1981–1994. Untersuchungen zur Architektur- und Ideengeschichte eines Industrieunternehmens am Ende des 20. Jahrhunderts. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, 2006.
Rolf Fehlbaum: Projekt Vitra. Orte, Produkte, Autoren, Museum, Sammlungen, Zeichen; Chronik, Glossar, [1957–2007], hrsg. von Cornel Windlin und Rolf Fehlbaum. Birkhäuser, Basel 2008, 2., korr. Auflage, 396 S., 795 Fotos, ISBN 978-3-7643-8592-7[17]
LINKS vitra
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KUNSTWERKE vitra
vitraproject | Eames Lounge Chair Manufacturing in the Vitra Atelier | Watch the design classic Eames Lounge Chair being manufactured in the Vitra Atelier on the Vitra Campus in Weil am Rhein, Germany. | YouTube
smow | Vitra – Produktion der Eames Fiberglass Chairs – Englisch | 1950 kamen die Fiberglass Chairs von Charles & Ray Eames als Serie mit verschiedenen Untergestellen und in vielen Farben auf den Markt – ein kleiner Schritt für Charles & Ray, ein großer Schritt für die Welt des Möbeldesigns! Die Fiberglas Stühle waren die ersten Stühle, bei denen Beine und Sitzschale separat voneinander gefertigt und anschließend miteinander verschraubt wurden. So war ein multifunktionaler Stuhltypus geboren, bei dem sich Untergestell und Sitzschale beliebig miteinander kombinieren lassen. Ganz nebenbei war der neuartige Stuhl auch noch der erste in Serie produzierte Kunststoffstuhl überhaupt. So ist es keine Überraschung, dass der Eames Chair, der das amerikanische Möbeldesign so nachhaltig geprägt hat, als einer der ganz großen Designklassiker des 20. Jahrhunderts gehandelt wird. | YouTube
VIDEO / FILM vitra
smow | Ein Film über Vitra | Lars Eidinger erzählt die Geschichte von Vitra. Die Vitra Geschichte beginnt in den 1950er Jahren. 1953, während einer USA-Reise entdeckten die Gründer von Vitra, Willi und Erika Fehlbaum, einen Eames Chair. Sie waren so begeistert, dass sie beschlossen, die Lizenzen der Möbel von Charles & Ray Eames zu erwerben, um die Designs in Europa produzieren und verkaufen zu können. Einige Jahre und Verhandlungen später erwarb Vitra 1957 schließlich die Lizenz vom renommierten US-Möbelproduzenten Herman Miller. Vitra erhielt nicht nur die Europa-Rechte für die Möbel von Charles & Ray Eames, sondern auch die für Möbel von George Nelson, Alexander Girard und Isamu Noguchi. Diese Lizenzen sollten der Schlüssel zum heutigen Erfolg Vitras sein. Ein zweiter Meilenstein bei Vitra war die Kooperation mit dem dänischen Designer Verner Panton Anfang der 60er Jahre, als es Willi Fehlbaum wagte, dessen ganz und gar neuartigen Plastik-Stuhl zu produzieren. Nach diversen Prototypen und Fehlstarts wurde 1967 der sogenannte Panton Chair auf den Markt gebracht: der erste Kunststoff-Freischwinger aus einem einzigen Guss, und vor allem das erste von Vitra entwickelte Produkt. Diese positive Erfahrung bestärkte Vitra darin, weitere Kooperationen einzugehen. Seitdem wurde in Weil am Rhein mit verschiedensten Designern zusammengearbeitet – so mit Jasper Morrison, Mario Bellini und Antonio Citterio. 1977 übernahm Rolf Fehlbaum die Leitung der Firma. Er führte die Tradition von Qualität und Innovation fort und gründete außerdem das Vitra Design Museum, ein Ausstellungsraum nicht nur für Vitra Produkte, sondern für Designmöbel-Klassiker schlechthin. Heute, mehr als 60 Jahre nach dem schicksalhaften Tag im Jahre 1953, zählt Vitra zu den einflussreichsten und wichtigsten Herstellern von Designermöbeln überhaupt. | YouTube
allthegoodies | Vitra Haus, Weil am Rhein | allthegoodies.com | The fantastic showroom for all the Vitra furniture at the Vitra Campus. The building is designed by Basel based architecture firm Herzog & de Meuron. The building also contains a shop, an indoor and outdoor restaurant and a „live“ production hall where you can se the Eames Lounge chair come to life. Visit for the amazing architecture, the furniture, the showroom presentation, the shop with all the Vitra miniatures, the outdoor restaurant | YouTube
DEFINITION vitra
Die Vitra AG (Gründung 1950) ist ein Schweizer Unternehmen für die Herstellung und den Handel mit Wohn- und Büromöbeln mit Zentrale in Birsfelden bei Basel. Eigenständige Filialen in 14 Ländern gehören zur Unternehmensgruppe. Am deutschen Standort in Weil am Rhein befindet sich seit 1989 das Vitra Design Museum und seit 2014 der knapp 30 Meter hohe Aussichts- und Rutschturm Vitra Slide Tower.
Das Unternehmen ist in die Segmente Ladenbau und Home-Möbel aufgeteilt. Zum Ladenbau gehört u. a. die Firmen Ansorg AG und Siza Factory GmbH. Zum Home-Segment (Stühle, Tische, Schränke, Accessories) gehören die deutschen Firmen Contura GmbH in Neuenburg am Rhein. Die Modo GmbH, Vitra Factory GmbH, Vitra IT GmbH, Vitra HR Services GmbH und andere am Standort Weil am Rhein. Anfang 2016 wurde die Beleuchtungsfirma Belux AG verkauft. Ebenfalls seit 2016 fungieren die davon getrennten Firmen Vitra Shop und Vitra AG unter dem gemeinsamen Namen Vitra AG.
WEGBEREITER vitra
Willi Fehlbaum (* 1914)
KÜNSTLER vitra
Designer-Ehepaar Charles und Ray Eames
Herman Miller
Verner Panton
Antonio Citterio
Alberto Meda
Mario Bellini
Maarten van Severen
Jasper Morrison
Ronan und Erwan Bouroullec
Hella Jongerius und Konstantin Grcic
Nicholas Grimshaw
Álvaro Siza
Herzog & de Meuron
SANAA
HAUPTWERKE vitra
Charles Eames: Lounge Chair, 1956
Verner Panton: Panton, 1967
Joe Colombo: Tubo, 1969
Maarten van Severen: Vitra .03 Stuhl mit integrierten Blattfedern, Flämisches Parlament in Brüssel, 2005
Mario Bellini: Figura (als Bestuhlung des Bundestags)
Vitra Design Museum (Frank O. Gehry, 1989)
Feuerwehrhaus (Zaha Hadid, 1993)
Claes Oldenburg, Coosje van Bruggen: „Balancing Tools“
Pritzker-Preisträger Álvaro Siza Vieira: 1994 vollendete Fabrikationshalle
Carsten Höller: 18./19. Juni 2014, 31 m hohe Aussichts- und Rutschturm Vitra Rutschturm
STICHWORTE vitra
Vitra AG | 1950 | Weil am Rhein | Basel | Möbel | Architektur | Design | Lampen | Schweiz
HISTORISCHE HINTERGRÜNDE vitra
Im Alter von 20 Jahren übernahm Willi Fehlbaum (* 1914) ein Ladenbaugeschäft in Birsfelden bei Basel, das er mit seiner Frau Erika kontinuierlich zu einem Möbelbau-Unternehmen erweiterte. Nach Kriegsende verlagerte er 1950 die Produktionsstätten nach Weil am Rhein in Deutschland, ebenfalls nahe bei Basel gelegen, und nannte seine Firma Vitra. Auf einer USA-Reise 1953 entdeckte Fehlbaum die Ausstellungsstücke des Designer-Ehepaars Charles und Ray Eames. Er bemühte sich spontan um die Vertriebslizenzen und erhielt die Rechte von Herman Miller, dessen Mobiliar bereits damals ein hohes Ansehen in den USA hatte. Zu dem Vertrag zählten die Entwürfe der Eames sowie George Nelsons. Die Sitz- und Liegemöbel von Charles und Ray Eames gehören bis heute zu den erfolgreichsten Produkten des Unternehmens. Ein großer Teil des nichtschriftlichen Nachlasses der beiden Möbelentwerfer befindet sich seit 1988 im Besitz von Vitra.
Designgeschichte schrieb der Panton Chair des dänischen Designers Verner Panton, der 1967 bei Vitra in Serie ging. 1976 kam Vitras erster selbst entwickelter Bürostuhl auf den Markt, der „Vitramat“.
1977 übernahm Rolf Fehlbaum die Leitung des Unternehmens, sein Bruder Raymond nahm ebenfalls eine Führungsposition ein und leitete weiterhin das Ladenbaugeschäft Vizona in Muttenz.
Entwürfe von bekannten Designern und Architekten wie Antonio Citterio, Alberto Meda, Mario Bellini, Maarten van Severen, Jasper Morrison, Ronan und Erwan Bouroullec, Hella Jongerius und Konstantin Grcic werden bei Vitra hergestellt. Bellinis samtblauer Drehstuhl-Entwurf „Figura“ wurde für den Plenarsaal des Deutschen Bundestages ausgewählt. Um die Jahrtausendwende setzte Vitra auf die Idee des offenen, mobilen Großraumbüros. Die Globalisierung erhöhe die Mobilität der Mitarbeiter, so dass entsprechend flexible Büromodule die Abkehr vom festen Arbeitsplatz erleichtern sollten. Ein halbes Jahrzehnt später modifizierte und relativierte man die These einer allgemeinen Auflösung von Arbeitsstrukturen und brachte dies im Schlagwort „Net ’n‘ Nest“ auf den Begriff. Demnach ist das Büro ein Zentrum der Kommunikation („Net“), das aber auch die Möglichkeit eines Rückzugs anbieten sollte („Nest“).
BIBLIOGRAPHIE vitra
Rolf Fehlbaum: Vitra. Vom Umgang mit Design, Gegenwart und Ökonomie. Steidl, Göttingen 1991.
Dietmar Stock-Nieden: Die Bauten der Vitra Design GmbH in Weil am Rhein 1981–1994. Untersuchungen zur Architektur- und Ideengeschichte eines Industrieunternehmens am Ende des 20. Jahrhunderts. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Philosophische Fakultät, 2006.
Rolf Fehlbaum: Projekt Vitra. Orte, Produkte, Autoren, Museum, Sammlungen, Zeichen; Chronik, Glossar, [1957–2007], hrsg. von Cornel Windlin und Rolf Fehlbaum. Birkhäuser, Basel 2008, 2., korr. Auflage, 396 S., 795 Fotos, ISBN 978-3-7643-8592-7[17]