Arbeiten und Kunstwerke von Roland Dörfler
Roland Dörfler
VIDEO ROLAND DÖRFLER
Galerie Cyprian Brenner | Augsburg: „Fragile Geschöpfe“ | Liebe Freundinnen und Freunde der Kunst, In unserer neuen und perfekt vorbereiteten Gruppenausstellung „FRAGILE GESCHÖPFE“ in der Galerie Cyprian Brenner Augsburg – Ecke Galerie präsentieren wir Ihnen Werke der bedeutenden Künstler Emil Cimiotti, Roland Dörfler, Rudolf Haegele, Rudolf Kurz, Christoph Traub und Andreas Welzenbach, die sich auf eine vielfältige Art und Weise und unterschiedlichsten Techniken mit dem Thema Körper, Fragmente und Fragilität auseinandersetzen. Zerbrechlichkeit und Leid, aber auch Dynamik und Kraft kommen hier zum Ausdruck. Ob massiv in Stein gemeißelt oder grob aus Holz gehauen, ob zart als Tuschezeichnung oder eindringlicher Farbigkeit als Gemälde, berühren uns die Geschöpfe der Künstler sowohl ästhetisch als auch intellektuell. Bewusst haben wir uns für die stark menschen- und körperbezogenen Arbeiten entschieden, denn die „FRAGILEN GESCHÖPFE“ in der Ausstellung bilden in diesen schwierigen Zeiten einen gegenwärtigen Ansatz, um sich intensiv mit der conditio humana, den Umständen und der Wahrnehmung des Menschseins zu beschäftigen. Wir laden Sie herzlich dazu ein, in den großartigen Werken auf Entdeckungsreise und Spurensuche nach Erinnerungen, Erfahrungen, Empfindungen und Passionen der Künstler zu gehen oder in Selbstreflektion zum eigenen Leben die Räume zu durschreiten. Sollte dies aufgrund einer zu hohen Inzidenz nicht möglich sein, können Sie sich auf unserer großzügig gestalteten Webseite mithilfe der Ausstellungsansichten oder von weiteren Kunstwerken inspirieren lassen. Gerne präsentieren wir Ihnen auch Ihr erwähltes Lieblingswerk nach Terminvereinbarung in Ihrem Eigenheim. Sobald wir weitere Öffnungsschritte einleiten, werden wir Sie gerne informieren! Ihr Team der Galerie Cyprian Brenner Laufzeit: 3. April – 23. Mai 2021 | YouTube
Biografie ROLAND DÖRFLER
Geburtsjahr 1926 in Silberbach / böhmisches Erzgebirge
1932 – 1941 Besuch der Volks- und Bürgerschule in Silberbach
1956 Heirat mit Suzette Souviraa, geb. In Castillon, Frankreich
seit 1960 freischaffend als Künstler tätig
Ausbildung
1941 – 1943 Besuch der Lehrerbildungsanstalt in Eger
1948 – 1950 Studium an der Akademie Nürnberg bei Prof. Fritz Griebel
1950 – 1954 Studium an der Akademie Stuttgart bei Prof. Hans Meid und Prof. Manfred Henninger;
Gaststudent bei Prof. Willi Baumeister
1944 – 1947 Arbeitsdienst, Infanterie-Ausbildung in Prag und Budweis, Einsatz im Westen,
Gefangenschaft in Frankreich
Lehrtätigkeit
1957 – 1960 Lehrauftrag für Zeichnen an der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste
1965 Professur an der HBK Braunschweig – Leiter einer Klasse für Malerei
Mitgliedschaften ROLAND DÖRFLER
Deutscher Künstlerbund
Künstlerbund Baden-Württemberg
Künstlergilde Esslingen
1991 – 2000 Mitglied im Kunstausschuss des Bistums Fulde
Auszeichnungen ROLAND DÖRFLER
1950 Gewinner Jahreswettbewerb der Akademie der Bildenden Künste Nünberg
1953, 1957, 1958 Kunstpreis der Jugend, Baden-Württemberg.
1956 Stipendiat des Kulturkreises im BDI
1965 Kunstpreis junger westen, Recklinghausen.
1964 Sudetendeutscher Kulturpreis für Bildende Kunst.
1980 Preis der Intergrafik, Berlin/DDR.
1984 Preis der 8. British International Print Biennale, Bradford.
1984 Ehrengabe Lovis-Corinth-Preis, Regensburg.
1985 Niedersächsisches Künstlerstipendium
1987 Mitglied Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste
1988 Großer Sudetendeutscher Kulturpreis
1988 – 1989 Ehrengast der Villa Massimo, Rom
1991 Niedersächsischer Verdienstorden
1993 Kunstpreis der SPD Niedersachsen
Ausstellungen ROLAND DÖRFLER
Einzelausstellungen
2012 Roland Dörfler – Vom Menschen – Museum im Kleihues-Bau, Kornwestheim
2007 Hommage an Roland Dörfler zum 80. Geburtstag – SüdWestGalerie, Niederalfingen
2000 Roland Dörfler – SüdWestGalerie, Niederalfingen
1999 Roland Dörfler – “Neue Arbeiten” – Galerie Schmücking, Braunschweig
Gruppenausstellungen
2021 Galerie Cyprian Brenner Augsburg – Fragile Geschöpfe – Mit Werken von Roland Dörfler, Rudolf Haegele, Emil Cimiotti, Rudolf Kurz, Christoph Traub und Andreas Welzenbach
2014 Salon Salder 2014 – Museum Schloss Salder, Salzgitter
2008 Zehn – SüdWestGalerie, Niederalfingen
2004 Signal SüdWest – SüdWestGalerie, Niederalfingen
Die Sammlung Nöth, Kirchheim u.T. “Aus der Mitte der Sammlung” – Galerie der Stadt Wendlingen am Neckar, Wendlingen am Neckar
1990 Der Deutsche Künstlerbund in Berlin 1990 – Projektraum Deutscher Künstlerbund, Berlin
1982 2. Bremer Kunstausstellung – GAK – Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V. Bremen, Bremen
1981 Roland Dörfler, Lienhard v. Monkiewitsch, Malte Sartorius – Kunstverein Hannover, Hannover
1970 Griffelkunst – Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden
1959 Deutsche Künstler aus dem Osten – Die Künstlergilde – Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden
Sammlungen (Auswahl) ROLAND DÖRFLER
Kunstmuseum Celle
Kunstmuseum Stuttgart
Kunstsammlung des Landes Niedersachsen, Hannover
Landesgirokasse Stuttgart
Museum zeitgenössischer Kunst Braunschweig
Ostdeutsche Galerie Regensburg
Regierungspräsidium Tübingen
Sammlung der Bundesrepublik Deutschland
Sammlung Karl-Heinz Reinheimer, Sindelfingen
Sammlung der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen
Sammlung moderne Kunst Braunschweig
Sammlung der Westdeutschen Landesbank Düsseldorf
Sprengel Museum Hannover
Staatsgalerie Stuttgart
Städtische Kunsthalle Recklinghausen
Stiftung S-BC pro arte Kreissparkasse Biberach
TEXTE ROLAND DÖRFLER
Ausstellung Galerie Cyprian Brenner Schwäbisch Hall
Roland Dörfler
FIGUR & RAUM
Vernissage: 23.07.2017, 11 Uhr
Der 1926 im Erzgebirge geborene Künstler Roland Dörfler gehört zu den ersten deutschen Figurenmaler der letzten Jahrzehnte und der Gegenwart. Nach einem Wechsel von der Nürnberger Kunstakademie an die Stuttgarter Kunstakademie Theodor Heuss im Jahr 1950, studierte Roland Dörfler unter Größen wie Willi Baumeister und Manfred Henninger. Letzterer wurde ihm zum Vorbild, im künstlerischen als auch menschlichen Sinne und beeinflusste sein Werk maßgeblich. Bittere
Erlebnisse aus dem Krieg und den Jahren der Gefangenschaft danach, beschäftigten Roland Dörfler sein ganzes Leben lang. Diese tiefschürfenden und existentiellen Erinnerungen dienten ihm als
thematische Grundlage für seine Bildinhalte. Er rang um eine Figuration, deren Körpersprache die eines existenziellen Denkens ist, wobei der Mensch sich seiner Lage, in die er geraten ist, gänzlich bewusst ist. Eine dieser Verkörperungen ist der sich wiederholende Figurentypus der Hockenden. Allein, in Reihung oder Zuhauf sitzt sie erstmals in monochromer Gesellschaft gegilbter Farbe, auf der weiten Front der Leinwand. Als würde sie sich kaum merklich bewegen, erschließt sie sich stumm einen Raum, der sich schließlich in Form eines „Kartons“ verfestigt und fortan ein Gegenspieler zur Figur im Werk von Roland Dörfler darstellt und seine Leinwände zu beherrschen beginnt. Die
evolutionäre Entwicklung veranschaulicht das Beziehungsgeflecht von Figur und Raum. Es entstehen Mutationen und Metamorphosen beider Beteiligten, wobei unklar bleibt ob ihre Beziehung geschwisterlicher Art ist, eine Liebesbeziehung oder sich bekriegender Kontrahenten darstellt. In jedem Falle verschmelzen sie, zerborsten sich gegenseitig um dann, wieder auf sich allein gestellt, in kontemplativer Ruhe die Leinwand zu dominieren. (Mona Dann)
Hoffnung und Gefährdung, Freiheitserkenntnis und Freiheitsverlust sind Erfahrungen, welche die Künstler nach 1945 prägten und verarbeiteten. Das zentrale Thema des Künstlers Roland Dörfler ist die Darstellung des bedrohten und einsamen Menschen, anonym und auf wesentliche Körpermerkmale beschränkt. Seine ersten Arbeiten entstanden 1945/46 in französischer Kriegsgefangenschaft, was sich nachhaltig auf seine Werke auswirkte. Sein Allleinstellungsmerkmal sind Figuren, die sich in unterschiedlichen Haltungen befinden und dann einen konkreten Raum, ähnlich eines Kartons oder Würfels, zugewiesen bekommen. Die kompositorischen Besonderheiten Vereinzelung und Isolation sind bewusste Stilmittel, die er früh entwickelte und durchgehend einsetzte. Der dünnflüssige, transparente Farbauftrag in den Zeichnungen verstärkt die Fragilität und Verletzbarkeit des gefangenen, gefesselten und Schutz suchenden Menschen in seinen Bildern. Die Figuren sind als Bedeutungsträger bestimmter Empfindungen, Leidenschaften und Erfahrungen zu verstehen. Die Leinwandarbeiten erinnern an die damals aufkommende Hard Edge Farbfeldmalerei, bestehen aus streng gegliederten, abstrakten Kompositionen sowie großen, abgegrenzten, kontrastreichen und leuchtenden Farbflächen, während die Themen Mensch und Existenz sichtbar bleiben und die Figuren in dem Farbenmeer noch verlorener und schutzloser wirken. (M. Umlauf)
Arbeiten und Kunstwerke von Roland Dörfler | offizielles Künstler Portfolio des KünstlersRoland Dörfler bei der Südwest Galerie (swg))