Arbeiten und Kunstwerke von Christoph Traub
Christoph Traub
Galerie Cyprian Brenner | Augsburg: „Fragile Geschöpfe“ | Liebe Freundinnen und Freunde der Kunst, In unserer neuen und perfekt vorbereiteten Gruppenausstellung „FRAGILE GESCHÖPFE“ in der Galerie Cyprian Brenner Augsburg – Ecke Galerie präsentieren wir Ihnen Werke der bedeutenden Künstler Emil Cimiotti, Roland Dörfler, Rudolf Haegele, Rudolf Kurz, Christoph Traub und Andreas Welzenbach, die sich auf eine vielfältige Art und Weise und unterschiedlichsten Techniken mit dem Thema Körper, Fragmente und Fragilität auseinandersetzen. Zerbrechlichkeit und Leid, aber auch Dynamik und Kraft kommen hier zum Ausdruck. Ob massiv in Stein gemeißelt oder grob aus Holz gehauen, ob zart als Tuschezeichnung oder eindringlicher Farbigkeit als Gemälde, berühren uns die Geschöpfe der Künstler sowohl ästhetisch als auch intellektuell. Bewusst haben wir uns für die stark menschen- und körperbezogenen Arbeiten entschieden, denn die „FRAGILEN GESCHÖPFE“ in der Ausstellung bilden in diesen schwierigen Zeiten einen gegenwärtigen Ansatz, um sich intensiv mit der conditio humana, den Umständen und der Wahrnehmung des Menschseins zu beschäftigen. Wir laden Sie herzlich dazu ein, in den großartigen Werken auf Entdeckungsreise und Spurensuche nach Erinnerungen, Erfahrungen, Empfindungen und Passionen der Künstler zu gehen oder in Selbstreflektion zum eigenen Leben die Räume zu durschreiten. Sollte dies aufgrund einer zu hohen Inzidenz nicht möglich sein, können Sie sich auf unserer großzügig gestalteten Webseite mithilfe der Ausstellungsansichten oder von weiteren Kunstwerken inspirieren lassen. Gerne präsentieren wir Ihnen auch Ihr erwähltes Lieblingswerk nach Terminvereinbarung in Ihrem Eigenheim. Sobald wir weitere Öffnungsschritte einleiten, werden wir Sie gerne informieren! Ihr Team der Galerie Cyprian Brenner Laufzeit: 3. April – 23. Mai 2021 | YouTube
Christoph Traub – Bildhauer | docart48 | Produktion Rolf Failmezger | 2021 | YouTube
Christoph Sonntag | BACK TO LIVE! I Der Bildhauer Christoph Traub aus Schorndorf I Sendung 1 – Folge 4 | BACK TO LIVE! Christoph Sonntag bietet während der Corona Pandemie in seiner Bar „BACK TO LIVE!“ Künstlern eine Plattform! Christoph Sonntag und zwei immer neue Künstlerkollegen bieten den düsteren Corona-Zeiten in 30-minütigen, schaumig geschlagenen Comedysendungen „BACK TO LIVE“ ein buntes, wildes, witziges, durchaus der Dramatik angepasstes, aber nie verzweifeltes Gegenstück. BACK TO LIVE! – Die Bar, die Künstler zurück ins Leben führt! | Über meinen Kanal | Christoph Sonntag ist der König des schwäbischen Kabaretts. Sie kennen ihn garantiert! Und gesehen haben Sie ihn bestimmt auch schon einmal, denn Christoph Sonntag ist bereits seit 25 Jahren auf den Bühnen der Republik und insbesondere des Schwabenlandes unterwegs. | YouTube
Was macht ein Künstler in der Corona-Krise | Christoph Traub | Bildhauer | Chris Speda | Kreatives für Funk und Medien | Was macht ein Künstler in der Corona-Krise: Christoph Traub – Bildhauer Wie geht es Künstlern in der Corona Krise? Der international bekannte Bildhauer Christoph Traub aus Schorndorf gibt Einblicke | YouTube
1964 geboren in Stuttgart
1983 Bildhauerpraktikum bei Prof. Fritz Nuss
1984 – 87 Lehre als Steinbildhauer bei Hans Neuwirth
1988 – 89 Kunstakademie Karlsruhe, Prof. van Dülmen
seit 1990 freischaffend
Mitglied im VBKW, BfB, Kunstverein Schorndorf, Sculpture Network
seit 1990 mehrere Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland
Private und öffentliche Ankäufe
Teilnahme an Symposien im In- und Ausland u.a. Ägypten, Belgien, China, Frankreich, Schweiz, Türkei, Syrien, Albanien
Einzelausstellungen (Auswahl)
2020 Galerie Saby Lazi Stuttgart
Galerie der Stadt Plochingen
2019 Kulturmühle Rechberghausen mit Helmut Anton Zirkelbach
Kunstdorf Unterjesingen
Galerie Peregrinus Scheidegg mit Sibylle Bross
2018 Sulz a. N. mit Helmut Anton Zirkelbach
Städtische Galerie im Kornhaus Kirchheim u.T. mit Michael F. Starz
Kunstverein Schwäbisch Gmünd
2017 Schloß Scheune Essingen
Schloß Gaildorf mit Sibylle Bross
Galerie Müller&Petzinna Lübeck mit Sibylle Bross
Galerie TOLLE ART&WEISE Rehetobel Schweiz
2016 Götzenburg Jagsthausen, mit Martina Lauinger
2015 Rathausgalerie Weinstadt-Beutelsbach
Schloss Fachsenfeld mit Prof. Fritz Nuss und Prof. Karl Ulrich Nuss
TAE Esslingen mit Michael F. Starz
Galerie Thron Reutlingen mit Gez Zirkelbach und Wlodzimierz Szwed
2014 Druckhaus Waiblingen mit Sibylle Bross
Galerien für Kunst und Technik Schorndorf mit Ehrenfried Frank
SüdWestGalerie Niederalfingen mit Thomas Rissler
2013 Agentur BZW Dobler Schorndorf mit Hardy Langer
Villa Eugenia Hechingen mit Michael F. Starz
2012 Galerie la Cour des ArtsTulle (Frankreich) mit Hardy Langer
Artist in residence Objat (Frankreich)
2011 Galerie Wendelinskapelle Marbach a. N.
Zehntscheuer Abtsgmünd
2009 Oberhofenkirche Göppingen
2007 Kreissparkasse Böblingen mit Frederik Bunsen
Galerie FORUM CREATIV Haigerloch
2006 Rathaus Steinenbronn mit Sibylle Bross
2005 Lichthaus Kirchner Weinstadt
Rathaus und Marktplatz Herrenberg
Städtische Galerie Aalen
2004 Oberhofenkirche Göppingen mit Prof. Fritz Nuss und Prof. Karl Ulrich Nuss
Landratsamt Backnang mit Ehrenfried Frank
2002 Städt. Galerie Stadt Weinstadt mit Sylvia Kiefer und Karl Wägerle
2001 Amtsgericht Stuttgert
2000 Städt. Galerie Klosterkirche Pfullingen
Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)
2021 FRAGILE GESCHÖPFE | Galerie Cyprian Brenner Augsburg
2018 SUMME DER TEILE Kunstbezirk Stuttgart
2016 Kunstpreis der Stadt Stadtbergen
NORD ART Kunst in der Carlshütte Büdersdorf-Rendsburg
2014 Galerie Wendelinskapelle Marbach
NORD ART Kunst in der Carlshütte Büdersdorf-Rendsburg
2013 KUNST VOR ORT Stuttgart-Obertürkheim
Klostervilla Adelberg
SPEKTRUM NUSS Schönaich
Rathaus Hemmingen
AP Kunstgalerie Schorndorf
2012 RUE DES ART in Schorndorf, Tulle (France), Dueville (Italy)
WIR ZEIGENS EUCH Regierungspräsidium Karlsruhe
OSTRALE 12 Dresden
Skulpturenpfad Weissach im Tal
Skulpturenpfad KORBER KÖPFE
2011 FORM IM RAUM Landratsamt Ludwigsburg
6 Positionen Chelsea Galerie (Swiss)
Luneville (France)
2009 KUNSTSTRASSE in Schorndorf und Dueville (Italy)
RUE DES ART in Tulle (France)
NORD ART Kunst in der Carlshütte Büdersdorf-Rendsburg
2008 „SKULP-TOUR“ Skulpturenweg in der Tiengener Altstadt
NORD ART Kunst in der Carlshütte Büdersdorf-Rendsburg
2007 Amneville-les-Thermes (France)
Pfäffikon (Swiss)
Golfclub Friedrichsruhe
Kreissparkasse Waiblingen
2006 Comblain-au-Pont (Belgium)
Zhengzhou (China)
2004 Rathaus Stuttgart
(8 581 400 ar) Landratsamt Waiblingen
Marc la Tour, (France)
Rathaus Marbach a. N.
2003 Albrechtsburg Meißen
Sommer Fluss Verlauf, Alte Lederfabrik Schorndorf
2002 Fabrik 84 Beuren
2001 Galerie Artlocation Hildesheim
Skulpturenpfad Weinstadt – Strümpfelbach
Urbacher Kunstquellen, Urbach
1999 Kunstsommer Rechberghausen
1998 Künstlerbund Baden-Württemberg, Mannheim
Skulpturensommer der Stadt Amorbach
1997 Krankenhaus und Kreissparkasse Welzheim
1996 2. Preis Kunstpreis der Kreissparkasse Esslingen
Kunst im Park des Kreiskrankenhauses Waiblingen
1995 Landratsamt Ludwigsburg
1994 Albrechtsburg Meißen
Groß und Kleinplastik in Urbach
1993 Junge Kunst im Rems-Murr-Kreis, Bürgerzentrum Waiblingen
1992 Groß und Kleinplastik in Winterbach
2019 Sculpture Symposium – Urbach, Germany (organizer)
Sculpture Symposium – Essingen, Germany (organizer)
2018 international Sculpture Symposium, Neustadt / Holstein, Germany
2017 Sculpture Symposium – Schorndorf, Germany (organizer)
Artist in residence – Rehetobel, Switzerland
2015 Sculpture Symposium – Radolfzell, Germany
2014 Sculpture Symposium – Affalterbach, Germany
2013 Sculpture Symposium – Hemmingen, Germany
2012 Artist in residence – Objat, France
2011 International Sculpture Symposium – Luneville, France
2010 3rd. International Sculpture Symposium – Korça, Albania
2009 International Sculpture Symposium – Damascus, Syria
TORSO 2 Sculpture Symposium Abtsgmünd, Germany
2008 6th. International Hüseyin GEZER Stone Sculpture Symposium – Mersin, Turkey
2007 International Sculpture Symposium – Marsa Matruh, Egypt
International Sculpture Symposium – Amneville-Les-Thermes, France
4th Sculpture Symposium – Pfäffikon, Switzerland
2006 International Sculpture Symposium – Comblain-au-Pont, Belgium
City of Sculpture – Zhengzhou, China
2005 International Sculpture Symposium – Marc la Tour, France
Sculpture Symposium – Marbach a. N. Germany
2003 Sculpture Symposium – Ehningen, Germany
2001 Sculpture Symposium – Winterbach (Fabrik Peter Hahn), Germany
1999 International Sculpture Symposium – Naumburg (Schulpforta), Germany
1997 Sculpture Symposium – Erzgebirge, Germany
1996 International Sculpture Symposium – Sachsen-Anhalt (Halle/Saale), Germany
WERKE im öffentlichen Raum
2019 Gemeinde Essingen Großskulptur (Symposium)
Gemeinde Urbach, Großskulptur (Symposium
2018 Neustadt-Hostein, Großskulptur (Symposium)
Burgstetten, Wiesheu Stiftung (Großskulptur
Göppingen, Oberhofen Kirche (Großskulptur)
2017 Stadt Schorndorf, Großskulptur (Symposium)
2016 Schorndorf, Fa. Alphacam, Großskulptur
2015 Ostfildern, TAE Esslingen, 2 Großskulpturen
2014 Schorndorf, Kirchplatz, 10 Skulpturen für „Armer Konrad“
Affalterbach, RCA Residenz Club, Großskulptur (Symposium)
2013 Winnenden, Krankenhaus, Großskulptur
2011 Frankreich, Luneville, Großskulptur (Symposium)
2010 Albanien, Korca, Großskulptur (Symposium)
2009 Syrien, Damaskus, Großskulptur (Symposium)
Remseck, Wohngebiet Steige, Großskulptur
Gemeinde Abtsgmünd, Großskulptur (Symposium)
2008 Türkei, Mersin, Großskulptur (Symposium)
2007 Frankreich, Amneville les Thermes, Großskulptur (Symposium)
Ägypten, Marsa Matruh, Großskulptur (Symposium)
2006 Stadt Schorndorf, Großskulptur „Tor der Ahnen“
Frankreich, Stadt Tulle, Skulptur für das Museum
China, Zhengzhou, „City of Sculptur“
2005 Gemeinde Winterbach, vor dem Rathaus, Großskulptur
Stadt Herrenberg, Großskulptur
Frankreich, Marc la Tour, Großskulptur (Symposium)
2004 Stadt Aalen, Großskulptur
Schorndorf, DAS RÖHM, Großskulptur
Schorndorf, Stadtbau, Großskulptur
2003 Gemeinde Ehningen, Großskulptur (Symposium)
2001 Winterbach, Fa. Peter Hahn, Großskulptur
2000 Gemeinde Urbach, Schloss, Großskulptur
Stadt Waiblingen, Schäferkreuzung, Großskulptur
Gemeinde Winterbach, Schulturnhalle, Großskulptur
1999 Naumburg, Schulpforta, Großskulptur (Symposium)
1997 Erzgebirge, Großskulptur (Symposium)
Welzheim, Krankenhaus Bethel, Freiplastik
1996 Waiblingen, Krankenhaus, Großskulptur
Göppingen-Bezgenriet, Großskulptur
Halle / Saale, Großskulptur (Symposium)
1992 Schorndorf / Weiler, Begegnungsbrunnen
1989 Stadt Weinstadt, Jahnhalle, Brunnenskulptur
ZITATE
Text
„Ich denke gegenständlich, arbeite jedoch abstrakt, dies ist meine Herangehensweise im Erarbeiten meiner Skulpturen. Meine Torsi, ob Rumpfrelikt oder einzelne Gliedmaße, beinhalten immer den Aspekt der Versehrtheit – sowohl formalästhetisch als auch in der darin schwingenden inhaltlichen Bedeutung. Ich möchte Wucht und Dramatik, Kraft und Leiden, aber auch Anspannung, Aufbegehren und Mut in meinen Arbeiten zum Ausdruck bringen. Vieles vereinigt sich in den Skulpturen, ohne dass das Harte das Weiche, das Schwere das Leichte erdrückt. Dieses dialektische Moment ist bereits im Stein angelegt, diesem materialisierten Gedächtnis vergangener Zeiten.“ | Christoph Traub
Christoph Traub reduziert und abstrahiert in seinen Skulpturen den Mensch auf Torsi, Rümpfe und einzelne Körpergliedmaßen. Die beispielsweise langgezogenen und gedrehten Fragmente, die an Knochen und kugelförmige Gelenke erinnern, weisen Bewegungen auf, die miteinander und mit der Umgebung agieren. Dabei sind die Kontraste Schwere und Leichtigkeit, Härte und Anmut, rau und glatt, figürlich und abstrakt, Menschlichkeit und von Menschenhand geschaffenes sowie irdisch und überirdisch vom Künstler perfekt austariert. Sie erzeugen Spannung, aber bergen auch Gefahren: Schnell könnte das Gleichgewicht aus dem Ruder laufen. Der Aspekt der Versehrtheit, sowohl ästhetisch als auch inhaltlich, spielt eine wichtige Rolle in seinen Werken. Alles, was scheinbar zeitlich begrenzt ist, arbeitet als Gedächtnis in der Skulptur weiter und Christoph Traub führt uns dadurch zu einem Erinnerungsdialog. So auch in der Skulpturenreihe „Erinner dich meiner … die 10 Hingerichteten“. Auf dem Marktplatz in Schorndorf setzte er ein Mahnmal gegen Unrecht, Willkür und Gewalt. Die gezeigten Skulpturen sind Erinnerungshilfen, die „Haut“ als Spiegel des Lebens mit Falten und Narben dargestellt. Im Zentrum der Skulpturen sind die Namen der Opfer eingemeißelt. In der Galerie Cyprian Brenner Augsburg zeigen wir zwei kleinere Versionen der „Haut“ Skulpturen. M.Umlauf, Galerie Cyprian Brenner, FRAGILE GESCHÖPFE, April 2021
Die Szenerie wirkt apokalyptisch. Die Grabsteine erscheinen im Gegenlicht noch dunkler, und die Sonne verleiht ihnen geradezu einen Strahlenglanz. Die Namen der Toten, die darauf standen, sind gelöscht. Nur Fragmente von Zahlen und Buchstaben deuten noch darauf hin, was der Stein einmal war: gemeißelte Erinnerung an einen Menschen. Vor zwei Jahren begann der Schorndorfer Steinmetz und Bildhauer Christoph Traub damit, Grabsteine von aufgelassenen Gräbern künstlerisch zu bearbeiten, mit Presslufthammer und Flex zu öffnen, zu durchdringen, Inneres sichtbar zu machen. Unschön habe er schwarze Grabsteine empfunden, sagt der 45-Jährige, der weiß, dass man das als pietätlos empfinden mag. Dabei macht Traub den immerwährenden Kreislauf vom Leben und Sterben sichtbar, indem er Grabsteine und emotionale Tabus durchbricht. Die Steine waren tot, der Künstler wiederbelebt sie. Gliedmaße lassen sich erahnen. Traub holt Körperformen hervor, legt Widerstände und Kräfte frei, die im Stein verborgen waren. Jetzt reflektieren sie menschliche Mühsal, versteinerte Emotionen. …
Hans Steinherr, Südwest Presse (NWZ), 03.11.2009
…Die ursprüngliche Funktion der Steine ist teilweise noch zu erkennen, denn schon von weitem ist die typische Gestalt der Grabsteine zu sehen, wie sie vor rund 50 Jahren in Mode war. Abgerundete Ecken und polierte Oberflächen waren damals gang und gäbe. Traub hat sie meist in der Fläche aufgebrochen. Das Innere hat der Bildhauer ausgehöhlt, gefräst und durchlöchert. Dabei sind neue Inhalte entstanden, die sich an der menschlichen Figur orientieren. Meist sind es torsoartige Gebilde, die Traub im Mittelpunkt der Steine geschaffen hat. Vor Kraft strotzend, scheinen die muskulösen Körper den Stein schier zu sprengen. Dies lässt sich als Anspielung auf das menschliche Schicksal, auf Werden und Vergehen und für den, der es mag, auch auf den Glauben an die Auferstehung deuten. Gedanken, die den Künstler bei der Namensgebung der Arbeiten als „Durchdringungen” bewegt haben mögen. …
Corinna Meinke, Stuttgarter Zeitung, 02.11.2009
Zwei Welten vereinigt Christoph Traub bereits in seiner Werkstatt. Um zum Kern vorzustoßen, geht der Besucher vorbei an Grabsteinen der gewöhnlichsten Art, Relikte aufgelassener Gruften. Der gelernte Steinmetz empfindet das übliche Steinmetzenwerk heute als „unschön”, als „erdrückend”. Und lässt dem Schwarzen Granit seine Art der Bearbeitung angedeihen. Presslufthammer und Flex schaffen Durchbrüche, Durchdringungen – das ganze Transitus-Thema vom Leben zum Tod und wieder zurück. Auch wenn der allemal versierte Steinebearbeiter Traub selber dabei nicht Kopf und Kragen riskiert – er ist schließlich Professioneller.
Es geht nach hinten und nach oben rechts. Ins Büro und direkt auf den Laptop zu. Werke gucken gehen, die so groß sind, uns Menschlein rein maßstäblich so erdrücken (oder erheben), dass die Ehrfurcht vor dem Steinebeweger im gleichen Maß mitwächst. Es schaut herkulinisch aus. Besser noch: pharaonisch. Denn der konkrete Ort der Figurerstellung lag in Ägypten, in Matruh. „Homely”, das Wesen nicht ganz von dieser Welt, 4,60 Meter hoch aus Assuan-Granit, entstand so wie viele Werke des Schorndorfer Kosmopoliten der Kunst im Rahmen eines Symposions. …
Jörg Nolle, Waiblinger Kreiszeitung, 19.07.2008
Granitblöcke und -platten sind das Ausgangsmaterial fast aller Arbeiten. „Es ist ein toter Stein”, sagt Christoph Traub, weil er nicht durchädert ist wie Marmor und nicht porös wie Kalk. Seine Farbigkeit variiert zwischen Grau- und Schwarztönen. Es ist gewissermaßen ein gefügiges, weil charakterarmes Material, dem der Bildhauer ganz und gar den eigenen Gestalltungswillen aufprägen kann.
Und noch etwas ist bei diesen Arbeiten durchgängig: Sie alle besitzen einen art „Rahmen”. Da ist beispielsweise ein rechteckiges Relief. Beine und Arme mit prankenartigen Händen sind darin erkennbar. Sie sind aus dem Stein herausgeschnitten. Kopf und Rumpf fehlen. Die Gliedmaßen winden sich, bäumen sich auf, scheinen sich mit aller Kraft gegen die Rahmung zu stemmen, aus ihr ausbrechen zu wollen. Vergeblich: an keiner stelle schaffen sie se, sich aus der strengen vorgegebenen Form auch nur einen Zentimeter herauszubewegen. Sie bleiben in ihr gefangen.
Dasselbe lässt sich bei den raumplastischen Arbeiten beobachten. Stets bleibt die ursprüngliche Quaderform des Steinblocks noch bei der fertigen Plastik erahnbar. Selbst die stelenartigen Figuren wirken auf diese weise niemals prekär in ihrer Statik. Dieses architektonische Korsett verleiht den Torsi , die stark abstrahiert sind, einen Halt, den sie selbst nicht aufbrächten: Traub schildert Körper, die außer sich sind – gequält, sich aufbäumend, sich windend und verkrampfend, Rahmung, Symmetrie und architektonische Strenge stehen im Kontrast dazu – sie sind die Dompteure dieser aufgebrachten Leiber. Das hat theatralisches Format …
Kathrin Wesely, Stuttgarter Zeitung, 15.12.2005
Traub, der junge Vielschaffer aus Winterbach, hat es längst unterlassen, sich an bekannten Größen abzuarbeiten. Er hat sein eigenes Profil gefunden in der Formung seines Typenrepertoires, seines Personals. Er spürt der menschlichen Anatomie nach, macht das ohne Respekt, komprimiert, längt, perforiert, abstrahiert auf grob geometrische Weise die Körper, die nichts Heiles und Heldisches mehr haben. Und fand so zu einem spezifischen Witz in der Darstellung.
Jörg Nolle, Waiblinger Kreiszeitung, 14.02.1998
Arbeiten und Kunstwerke von Christoph Traub | offizielles Künstler Portfolio des KünstlersChristoph Traub bei der Südwest Galerie (swg))